Dr. med. hc. Günther W. Amann-Jennson zeigt die Vorteile von Schafschurwolle bzw. Schafwolle hinsichtlich des Bettklimas und der Schlaftemperatur auf. Schlafen auch Sie (wieder) gesund und erholsam.
Die Zudecke – wichtigster Faktor für optimales Bettklima
Martin Böckle: Heute haben wir sowohl ein interessantes als auch wichtiges Thema, wenn es um den gesunden, naturkonformen Schlaf geht. Es handelt sich um das Bettklima. Was ist darunter zu verstehen Herr Dr. Amann-Jennson?
GWA: Ein optimales Bettklima hält vor allem die Körpertemperatur des Schläfers konstant, reguliert also die Wärme und den Flüssigkeitstransport. Dazu braucht es nicht nur eine geeignete Raumtemperatur von 16 bis 18 Grad mit einer Luftfeuchtigkeit von idealerweise rund 50 Prozent. Auch das Schlafsystem wirkt sich auf das Mikroklima unter der Bettdecke aus. Es ist in jedem Fall zu vermeiden, dass man friert oder schwitzt.
Martin Böckle: Da gibt es auch den Begriff der Thermoregulation, was ist darunter genau zu verstehen?
GWA: Der Begriff Thermoregulation umfasst alle Mechanismen des menschlichen Körpers zur Aufrechterhaltung einer konstanten Körpertemperatur von etwa 37°C. Der Stoffwechsel und die mechanischen Abläufe des Körpers sind auf eine optimale „Betriebstemperatur“ angewiesen. Und dies ist auch während dem Schlaf ganz wichtig. Zu den wichtigsten temperaturabhängigen Prozessen zählen Stoffwechselvorgänge, Enzymreaktionen, Sauerstofftransport, Muskelaktivität.
Eine Steigerung der Temperatur erhöht die Elastizität von Muskeln und Sehnen und das ist für die Entspannung und Regeneration ganz wichtig.
Martin Böckle: Also beim Bettklima geht es darum, ob die Luftzirkulation gefördert wird. Oder auch darum, ob das Material der Bettwaren in der Lage ist genügend Feuchtigkeit aufzunehmen und rasch wieder nach außen abzugeben.
GWA: Genau das ist das Thema. Und hier kommen alle Vorteile eines ganzheitlichen Schlaf-Gesund-Konzeptes voll zur Geltung. Und hier sind 2 Faktoren wichtig zu verstehen:
- Entscheidend für den Wärme- und Feuchtigkeitstransport sind das verwendete Material und die Verarbeitung. Und genau hier bietet das naturkonforme Schlafen alle erdenklichen Vorteile. So ist eine biologisch aktive Schafschurwolle als Füllmaterial ideal. Sowohl was die Wärmeleitfähigkeit als auch die Feuchtigkeitsaufnahme anbelangt. Chemisch unbehandelte Schafschurwolle bindet ein Drittel ihres Gewichtes an Feuchtigkeit und gibt diese 7 x schneller an die Raumluft ab als jede andere bekannte Faser.
Martin Böckle: Was ist diesbezüglich mit Daunen und Federn, die einen Experten sagen super und die anderen raten davon ab.
GWA: Federn und Daunen sind zwar „federleicht“, können jedoch keine Feuchtigkeit aufnehmen. Das sind zwar auch natürliche Elemente, aber stammen eben von einen Fett-Drüsentier. Das Resultat: unser Schweiß kann nicht abtransportiert werden, es bildet sich ein Schweißfilm auf der Haut, oder die Nachtwäsche samt Bettwaren wird „klamm“. Auch die Gefahr eines Hitzestaus ist groß, vor allem wenn es im Schlafraum zu warm ist. Eine feuchte Daunendecke ist übrigens auch ein idealer Lebensraum der Hausstaubmilben, wo sie sich von unseren Hautschuppen ernähren. Tierische Hohlraumfasern wie naturbelassene Schafschurwolle speichern die Feuchtigkeit in jeder einzelnen Faser, sorgen für eine trocken-warmes Bettklima und scheiden als Lebensraum für Hausstaubmilben aus.
Martin Böckle: Man sieht also aus diesen Beispielen, dass die Schlafqualität auch sehr vom Bettklima abhängig ist. Dabei ist eben die richtige Zudecke der entscheidende Faktor. Besten Dank für das Gespräch.
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