Der Schlafexperte und Gesundheitsexperte Dr. med. hc. Günther W. Amann-Jennson erklärt uns die Zusammenhänge zwischen den metallisierten Gegenständen bzw. Metallen am Schlafplatz und dem Elektrosmog sowie den Auswirkungen auf unsere Schlafqualität bis hin zu Schlafstörungen. Schlaftipps – einfach gesund schlafen.
Schlaf-gesund-Interview:
Metalle verstärken Elektrosmog am Schlafplatz und stören den Schlaf
Martin Böckle: Der Beitrag „metallfrei schlafen“ wurde innerhalb von nur wenigen Tagen über 8.000 mal aufgerufen. Da sind auch viele Anfragen von Zuschauern gekommen. Zum Beispiel es gibt doch gesetzliche Grenzwerte für diverse technische Felder. Gilt dies nicht für Schlafplätze auch?
GWA: Die Grenzwerte sind unter dem Begriff „Elektromagne-tische Umweltverträglichkeit“ geregelt. Da gibt es Grenz-werte und Richtwerte. Und da gibt es ganz spezifische Grenzwerte, die betreffen vor allem Arbeitsplätze, zum Beispiel Computer-Arbeitsplätze oder die Vorschriften zur Komplett-Abschirmungen in Diagnose- und Operations-räumen in Krankenhäusern.
Martin Böckle: Wie ist es nun mit den Grenzwerten am Schlafplatz?
GWA: Vom Gesetzgeber her gibt es da keine speziellen. Hier müssen wir unterscheiden zwischen eben den gesetzlichen Grenzwerten allgemeiner Art, den empfohlenen Richtwerten.
Als Beispiel unser Hausstrom 220 Volt/50 Hertz. Da gibt es 2 Felder das elektrische Wechselfeld welches von der Elektroinstallation, Verlängerungskabeln und angeschlossenen Geräten abgestrahlt wird und an welches wir Menschen ankoppeln.
Hier ist der gesetzliche Grenzwert im öffentlichen Bereich, also auch am Schlafplatz mit 5000 Volt pro Meter festgelegt. Und für das magnetische Feld, das entsteht wenn ein Strom fließt also gebraucht wird von 100.000 nano Tesla.
Martin Böckle: Und das ist für den Schlafplatz zu viel?
GWA: In der Schlafbiologie gelten die Grenzwerte der Bau- und Elektrobiologie. Und diese richten sich der Logik entsprechend nach den eigenen Feldern im Körper. So hat eine einzelne Zelle ein elektrisches Potential von unter 100 milliVolt – 1 mV ist ein Tausendstel Volt.
Bei den magnetischen Wechselfeldern ist der gesetzliche Grenzwert 100.000 nanoTesla – 1 nanoTesla ist 1 Milliardstel Tesla- Der schlafbiologische Oberwert liegt hier idealerweise bei 10 nanoTesla.
Auch im hochfrequenten Bereich, also Mobilfunk liegen die gesetzlichen und für Schlafplätze biologisch relevanten Grenzwerte im Verhältnis ähnlich weit auseinander.
Martin Böckle: Was ist nun das Hauptproblem von diesen Feldern in Sachen Schlaf?
GWA: Hier muss man erwähnen: Jede technische Strahlung ist künstlich und kommt in der freien Natur nicht vor. Bis vor 130 Jahren gab es keine künstliche elektrische Energie.
Der Idealfall ist ein strahlungsfreier Schlafplatz. In der heute so stark technisierten Wohn- und Schlafwelt ist der Elektrosmog allgegenwärtig. Deshalb gilt besonders Augenwerk dem biologisch wichtigsten Platz, dem Schlafplatz.
Die Grenzwerte der Bau- und Schlafbiologie richten sich nach den körpereigenen elektrischen und magnetischen Feldern und sind natürlich weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte.
Martin Böckle: Zu diesem Thema gibt es ja unzählige Studien, ob die Strahlung nun gesundheitsschädlich ist oder den Schlaf stören.
GWA: Zu dieser Thematik gibt es zwischenzeitlich weltweit über 100.000 Studien. Die meisten davon sehen ein hohes Gesundheitsrisiko in alle Richtungen. Körperlich, seelisch und geistig.
Was den Schlafplatz anbelangt geht es vor allem um die Funktion des Gehirns und Nervensystems sowie Hormonsystems welches auf diese Felder reagiert und zu einem Stresszustand führen kann.
Nicht jeder Mensch ist gleich empfindlich. Was besonders dramatisch ist, betrifft die Produktion des für den Schlaf und die Regeneration so wichtigen Hormons Melatonin. Diese Produktion wird durch technische Felder negativ beeinflusst was zu Ein- und Durchschlafstörungen führt. Und in der Regel auch zu einem nicht mehr erholsamen Schlaf.
Martin Böckle: Jetzt kommen wir wieder zu dem von Ihnen immer wieder zitierten Trio Bett/Schlafsystem – Schlafplatz und Schlafraum. Und auch zu der Tatsache, dass Sie seit 30 Jahren auch darauf hinweisen, dass der Schlafplatz metallfrei sein sollte.
GWA: Genau, denn durch Metalle in der Liegefläche werden nun sämtliche Felder verstärkt. So wirken zum Beispiel Stahlfedern in Federkernmatratzen oder Box-Springbetten wie Antennen. Und da findet man in solchen Konstruktionen zwischen 200 und 600 solche Spiralfedern.
Also das heißt 200-600 Antennen am Schlafplatz, welche die ganze Nacht die vorhandenen Felder verstärken und auf den Körper abstrahlen. Also, wer naturkonform und gesund schlafen will, muss Metalle in der Liegefläche unbedingt vermeiden. Es geht ja auch um das Erdmagnetfeld, was wir in anderen Beiträgen schon besprochen haben.
Martin Böckle: Da gibt es ja eine ganz aktuell Studie, dass die Kombination von Federkernmatratzen + Boxspring-Betten + Elektrosmog sogar Krebs auslösen kann.
GWA. Zu diesem Thema wird schon seit über 20 Jahren geforscht. Dazu haben jetzt schwedische Forscher herausgefunden, warum bei Brustkrebs die linke Brust viel häufiger betroffen ist, als die rechte.
Das hängt sowohl eben mit Federkernmatratzen als auch mit der Liegeposition zusammen. Die Stahlfedern verstärken die Signale von Radio-, Fernseh- und Mobilfunksendern. Die meisten Menschen schlafen hauptsächlich auf der rechten Seiten, dann ist die linke Körperseite und Brust elektrophysikalisch mehr belastet. Dies kann sogar Brustkrebs oder Melanome, also Hautkrebs auslösen.
Martin Böckle: Dazu gibt es auf dem Portal EINFACH GESUND SCHLAFEN einen aktuellen Beitrag mit weiteren Informationen zu dieser Studie. Was können Sie in diesem Zusammenhang empfehlen?
GWA: Zusammengefasst erkennt man deutlich, warum das metallfrei schlafen so wichtig ist. Einerseits vermeidet man dadurch zusätzliche Strahlenbelastungen und andererseits wird das Erdmagnetfeld nicht verzerrt.
Was die ganzen Strahlenbelastungen anbelangt, kann ich nur das von mir entwickelte Konzept der großflächigen Körpererdung empfehlen. Dadurch wird der Organismus, vor allem das Gehirn- und Nervensystem vor diese technischen Störfelder geschützt. Es wird dadurch auch deutlich mehr Melatonin produziert, was das Ein- und Durchschlafen wesentlich begünstigt.
Martin Böckle: Wir danken für das Gespräch.
Weitere Informationen im Gratis-Schlaf-Gesund-Ratgeber.
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