„Der Mensch opfert in der ersten Hälfte seines Lebens seine Gesundheit für den Reichtum, um in der zweiten Hälfte zu versuchen, den Reichtum wieder in Gesundheit zu verwandeln …“ (Quelle Unbekannt)
Dass ein gesunder Schlaf positive Auswirkungen auf die Gesundheit und das Alltagsleben haben kann, entdeckten zuerst die alten Griechen und praktizierten eine Form des Heilschlafs an geheiligten Stätten. Einer der legendärsten Halbgötter der damaligen Zeit war Asklepios, Sohn von Gott Apollon und einer irdischen Frau. Er wurde etwa im 5 Jh. v. Chr. zum eigentlichen Gott der Heilkunst erklärt. Sein Symbol, eine um einen Stab gewundene, heilige Schlange (Äskulapstab), wird noch heute als Zeichen des ärztlichen Standes verwendet. Überall in der griechischen Welt wurden Tempel an klimatisch und hygienisch günstigen Orten mit reiner Luft und klaren Quellen errichtet. Nach Fasten, Baden und religiösen Übungen erschien dem Heilsuchenden ein freundlicher Gott im Traume, der verschlüsselte Anweisungen zur Therapie gab, die am Morgen von den Priestern gedeutet wurden. Von Asklepios‘ fünf Töchtern ist Hygieia vielleicht die bekannteste, die auch heute noch im Begriff „Hygiene“ fortlebt, genau wie der Name Asklepios selbst, mit dem sich noch heute Kliniken und Heilstätten weltweit schmücken. Der Kult des Heilschlafes fand seine Fortsetzung im frühchristlichen Mittelalter, wo anstelle des heidnischen Asklepios die Heiligen Cosmas und Damian oder Thekla traten.
Schlaf und Gesundheit
„Wer schläft, der sündigt nicht, wer schlecht oder zu wenig schläft, wird langfristig krank“, bestätigt der Lübecker Prof. Jan Born. Er glaubt durch seine bisherigen Forschungen nachweisen zu können, dass ausreichender Schlaf vorbeugend gegen Zivilisationserkrankungen wie Bluthochdruck oder Übergewicht wirkt und sogar den Erfolg einer Impfung vergrößert. So soll der Schlaf eine außerordentliche Bedeutung nicht nur für Psyche und Gehirn, sondern auch für den Stoffwechsel und das Immunsystem besitzen. In einer Versuchsreihe zeigte sich, dass sich bei „Schläfern“ nach einer Hepatitis-B-Impfung doppelt so viele Antikörper gebildet hatten wie bei wach gebliebenen Vergleichspersonen.
Eine deutliche Entgleisung des Stoffwechsels ergab sich bei jungen Probanden, die eine Woche lang nur vier Stunden Schlaf pro Tag erhielten. Genau bestimmt sind all die dahinter liegenden Mechanismen noch nicht. Allerdings zeigen bereits vorliegende Ergebnisse, dass bestimmte Punkte der hormonellen Regulation im Schlaf sowohl das Gedächtnis für zuvor Gelerntes verbessern, die Blutzuckerregulation stabilisieren als auch die immunologischen Funktionen der Antikörperbildung verbessern. Diese Forschungsergebnisse bestätigen, dass der Schlaf die größte Quelle für Gesundheit und körperlich-geistiges Leistungsvermögen ist. Ein Powernap am frühen Nachmittag kann diesen Effekt noch positiv unterstützen.
Wenn es gelingt, die maßgebenden Mechanismen und Einflüsse der Gedächtnisbildung während dem Schlaf zu klären, hat dies außerordentliche Auswirkungen auf die Medizin. Möglicherweise könnten auch Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Gedächtnisfunktionen durch passende, schlafmedizinische Faktoren besser behandelbar werden.
Bildquelle: @fotolia
Quelle: Redaktion – Einfach gesund schlafen
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