Ist Ihnen das auch schon passiert? Plötzlich wachen Sie nachts auf, weil Ihr Bettnachbar spricht. Aber was geht in diesem vor? Weshalb beginnt er plötzlich im Schlaf zu sprechen? Irritierend ist auch, dass das Gesprochene meist keinen Sinn ergibt.
Wer spricht im Schlaf?
Sprechen im Schlaf ist nicht ungewöhnlich und tritt häufiger auf als angenommen. Etwa fünf Prozent der Erwachsenen sind davon betroffen. Bei Kindern zwischen drei und zehn Jahren liegt der Anteil sogar bei etwa 50 Prozent. In der Fachsprache spricht man von „Somniloquie“. Darunter versteht man eine Verhaltensauffälligkeit, die während dem Schlaf auftritt. Somniloquie ist harmlos und keine Krankheit. Einzig der Bettnachbar wird im Schlaf gestört. Das Sprechen im Schlaf äußert sich bei den Betroffenen unterschiedlich stark. Die einen flüstern, sprechen mit sich selbst oder führen ein Gespräch. Andere wiederum schreien im Schlaf laut auf. Oftmals sind diese Gespräche meist unverständlich und ohne sinnvollen Zusammenhang.
Warum spricht man im Schlaf?
Schlafforscher Arthur M. Arkins und sein Team haben sich mit diesem Phänomen beschäftigt. Ziel war es, den Zusammenhang zwischen dem Sprechen im Schlaf und dem Träumen herauszufinden. Die teilnehmenden Probanden wurden kurz nach dem Sprechen im Schlaf geweckt und zu deren Trauminhalten befragt. Der Trauminhalt entsprach in 79 Prozent der Fälle dem im Schlaf gesprochenen Inhalt. Das Sprechen im Schlaf tritt jedoch auch außerhalb der REM-Phase (Traumphase) auf. Daher ist ein Zusammenhang mit dem Träumen nicht eindeutig geklärt. Die Wissenschaft konnte bislang nachweisen, dass Somniloquie durch den Einfluss von Stress, Fieber und Alkohol begünstigt wird. Ein weiterer Faktor sind die Gene. Man geht davon aus, dass das Sprechen im Schlaf vererbt werden kann.
Was kann man gegen das Sprechen im Schlaf tun?
Tritt die Somniloquie nicht in Verbindung mit anderen Schlafstörungen auf, ist eine Behandlung normalerweise nicht erforderlich. Führt das Reden im Schlaf zu sozialen Störungen oder Schlaflosigkeit, sollte über eine Therapie nachgedacht werden. Gilt ein erhöhter Stresslevel als Ursache, erweisen sich oftmals schon einfache Maßnahmen der Schlafhygiene als hilfreich. Dazu zählt sowohl die Schlafumgebung, als auch eine gesunde Lebensweise. Unter anderem schaffen Sie mit einer harmonischen Schlafzimmereinrichtung, der passenden Bettausstattung, regelmäßiger Bewegung, einer ausgewogenen Ernährung sowie Entspannungsübungen die idealen Voraussetzungen für einen erholsamen und gesunden Schlaf. Bildquelle: @fotolia Quelle: Scientific Significance of Sleep Talking | Article April 2014 https://www.researchgate.net/publication/263070928_Scientific_Significance_of_Sleep_Talking?enrichId=rgreq-4c3d58dc6855f942c5d8c6c3e975318b-XXX&enrichSource=Y292ZXJQYWdlOzI2MzA3MDkyODtBUzoxMDc2MDQ1NTg3NDU2MDBAMTQwMjY2NjMzNDY4MA%3D%3D&el=1_x_2&_esc=publicationCoverPdf