Die aktuelle Lage in unserer Gesellschaft rund um unsere körperliche, psychische und seelische Gesundheit hat bedrohliche Ausmaße angenommen: Obwohl es in den letzten Jahrzehnten noch nie so viel Gesundheitsaufklärung und Kampagnen (Ernährung, Bewegung, Schlaf, Rauchen, Übergewicht, Alkohol etc.) gab und der Wissensstand in der Medizin und Heilkunde noch nie so hoch war, hat es gleichzeitig noch nie so viele kranke Menschen mit so vielen unterschiedlichen Krankheiten gegeben wie heute! Im allgemeinen Verständnis wird dabei „Krankheit“ als eine Störung der Funktion eines Organs, der Psyche oder des gesamten Organismus verstanden. Medizin-Experten schätzen, dass es heute bereits an die 20.000 verschiedene Krankheitsbilder gibt – und es kommen laufend neue dazu.
Die tatsächlichen Ursachen sind bei zahlreichen Krankheiten, Beschwerden und Symptomen trotz intensiver Forschung nach wie vor unbekannt. Der medizinische Aufwand samt Medikamentenverbrauch hat allein in den letzten 10 Jahren eine massive Zunahme erlebt. So leidet in Deutschland bereits etwa die Hälfte der Erwachsenen an einer essentiellen (primären) Hypertonie, also an einem Bluthochdruck ohne organischen Befund. Ebenfalls die Hälfte der Erwachsenen leidet an mehr oder weniger chronischen Rückenschmerzen – ebenfalls ohne organische Ursache. Und auf Platz drei der häufigsten Diagnosen steht die „chronische ischämische Herzkrankheit“ (ischämisch bedeutet mangelhaft durchblutet). Aber es beginnt schon viel früher, denn auch die Kinderkrankheiten haben alarmierende Ausmaße erreicht. Hier stehen akute Infektionen der oberen Atemwege, Fieber aus unbekannter Ursache und Viruserkrankungen (Masern, Mumps, Röteln) auf der Hitliste der Diagnosen. Jede Gesundheitsstörung und insbesondere die chronischen Krankheiten sind eine Belastung für die Betroffenen und für das Gesundheits- und Wirtschaftssystem. Allein im deutschsprachigen Raum entstehen so Kosten von einigen Hundert Milliarden Euro.
Nur noch 5 Prozent der Menschen sind vollkommen gesund!
Wenn man sich mit Gesundheits-Statistiken beschäftigt, erlebt man öfters handfeste Überraschungen. Und die Ergebnisse scheinen bei einigen Institutionen in der Hauptsache von der beabsichtigten Botschaft abhängig zu sein. Anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April 2016 wurden entsprechende Statistiken rund um die öffentliche Gesundheit (Public Health) verbreitet. So hat EUROSTAT in einer Pressemitteilung veröffentlicht, dass sich beinahe 75 Prozent der EU-Bevölkerung der 25- bis 64-jährigen gesund fühlen. Diese Mitteilung ist vor allem deshalb überraschend, weil etwa zeitgleich eine Umfrage-Studie des Linzer market-Instituts zumindest für Österreich ein ganz anderes Ergebnis gebracht hat. Zusammenfassend kommt diese Studie zum Ergebnis, dass sich nur noch 8 Prozent der Österreicher nach eigenen Angaben frei von psychischen und körperlichen Problemen fühlen! Heißt im Umkehrschluss: 92 Prozent der Österreicher haben mehr oder weniger gesundheitlichen Probleme.
Angeführt wird die Liste von Gesundheitsstörungen, Symptomen und Krankheiten von Rücken- und Wirbelsäulenproblemen (47%), Übergewicht und dessen Folgen (41%), Problemen mit dem Bewegungsapparat (38%), chronischen Schmerzen (9 %). Bei den psychischen Beschwerden liegen Energielosigkeit (29%) und Schlafstörungen (27%) im Vorderfeld. Aber auch Angststörungen, Panikattacken, Burnout etc. haben dramatisch zugenommen, was ja auch durch andere Statistiken aufgezeigt wird. Besonders alarmierend erscheint mir, dass bereits 2013 nur noch 14 Prozent der Österreicher angegeben hatten, dass sie an überhaupt keinen gesundheitlichen Problemen leiden und dass dieser Wert innerhalb von nur 3 Jahren auf 8 Prozent gefallen ist.
Dass diese Ergebnisse sehr real sind, bestätigt die renommierte medizinische Fachzeitschrift „The Lancet“. Deren Experten kommen nämlich zu dem Ergebnis, dass tatsächlich nur noch jeder 20. Mensch vollkommen gesund ist. Das sind von hundert Menschen nur noch fünf – statt 8 wie z.B. in Österreich. Im Gegensatz zur Österreich-Befragung sind allerdings bei der Statistik von „The Lancet“ Babys und Kinder ebenfalls berücksichtigt, womit man in Summe zu fast übereinstimmenden Ergebnissen kommt. Was unter dem Strich bleibt ist ein erschreckendes Fazit: Mindestens 90 Prozent der Bevölkerung leidet an temporären Gesundheitsstörungen oder sind chronisch krank!
Aber was sind die Ursachen davon und – noch wichtiger – was kann Jede und Jeder dagegen tun? In nachfolgenden Artikeln gebe ich Ihnen dazu gerne einen Überblick!
Bildquelle: ©shutterstock (kybun)
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Organ_(Biologie) | https://de.wikipedia.org/wiki/Organismus
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Melanie M. meint
Dass kann ich nur bestätigen! Es ist in meinem Bekanntenkreis auch sehr auffällig wie viele Menschen da über Schmerzen, Schlappheit oder Unwohlsein klagen. Daher ist es wichtiger den je, dass die Menschen intensiv über Gesundheit und Prävention aufgeklärt werden müssen.