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Der 29. September ist dem Internationalen Weltherztag gewidmet – und das aus gutem Grund: Mit ca. 17,9 Millionen Todesfällen pro Jahr sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die führende Todesursache weltweit. Davon könnten Schätzungen zufolge 65 % mit einer gesunden Lebensweise verhindert werden. Zu den Grundpfeilern eines solchen Lebens gehören bewusste Ernährung, angemessene Bewegung und vor allem ausreichender, hochqualitativer Schlaf.
- Blutdruck erreicht bei zu wenig Schlaf kritische Werte
- Stress und Schlafmangel können die Lebensdauer verkürzen
- Enger Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und Herzversagen
Selbst junge, sportliche Menschen gefährden die Gesundheit ihres Herzens, oft ohne es zu wissen. Denn: Schlafmangel lässt das Risiko für Herzerkrankungen deutlich steigen. Allzu oft noch als bloße Ruhephase missverstanden ist Schlaf die einzige Gelegenheit für Geist und Körper, Kräfte zu sparen und regenerieren. So sinkt z. B. im Schlaf die Herzfrequenz, was simultan den Blutdruck herunterfahren lässt. Dadurch wird dem Herzen eine dringend notwendige Pause der tagtäglichen Belastungen vergönnt.
Schlafmangel führt zu erhöhtem Blutdruck
Um Organen und Körperzellen Sauerstoff, Hormone und Nährstoffe liefern zu können, pumpt das Herz sie mit jedem Schlag durch den Körper. Wird dabei zu viel Druck auf die Blutgefäße ausgeübt, muss das Herz mit höherer Leistung arbeiten. So kann sich wiederum die Herzmuskelmasse vergrößern, wodurch eventuell Teile des Organs absterben und es zum Herzinfarkt kommen kann. Hier kommt der Schlaf ins Spiel: Wenn eine Person nicht lange genug schläft, kann der Blutdruck diese erholsame Phase nicht nutzen, um lange genug abzufallen. Dauert der Schlafmangel über längere Zeit hinweg an, baut sich der Blutdruck Tag für Tag auf, bis es zu kritischen Werten kommt.
Regelmäßiger Schlaf schützt die Arterien
Erschwerend kommt hinzu, dass der Körper den Schlafmangel als bedrohliche Krise interpretiert. So schüttet er bei einem anhaltendem Defizit Stresshormone wie Cortisol aus, um die erwarteten Bedrohungen bekämpfen oder ihnen entfliehen zu können. Um aber auch gegen innere Angreifer wie Bakterien geschützt zu sein, wird eine Entzündungsreaktion initiiert. Die daran beteiligten Chemikalien können auch den Koronararterien gefährlich werden: Sind diese entzündet, können sie sich verengen. Das hemmt wiederum die Blutzufuhr im Herzmuskel, ein Infarkt kann die verheerende Folge sein. Ist außerdem der Blutdruck bereits im kritischen Bereich, können die Koronararterien leicht reißen und das Blut erreicht das Herz nicht. Regelmäßige, ausreichende Schlafzeiten sorgen also nicht nur für mehr Vitalität und besseres Wohlbefinden im Alltag, sondern können auf lange Sicht wertvolle Lebensjahre sichern.
Schlechter Schlaf schadet dem Herzen
Dabei sollte nicht nur die empfohlene Schlafdauer von 7 bis 9 Stunden eingehalten werden. Auch die Qualität des Schlafs – wie tief, ununterbrochen und erholsam er also ausfällt – ist entscheidend. Dieser Zusammenhang lässt sich z. B. aus der Beobachtung von Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe beobachten, deren Schlaf durch wiederholte Atemaussetzer erheblich verschlechtert wird und die häufiger zu Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und sogar Herzversagen tendieren. Als positives Fazit lässt sich feststellen, dass man schon mit kleinen Anpassungen im Alltag das Herz schützt und mit einem gesunden Schlafverhalten in ein langes, vitales Leben investiert.
Bildquelle: Depositphotos
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