Narkolepsie wird umgangssprachlich auch als Schlafkrankheit bezeichnet. Schätzungen zufolge trifft Narkolepsie etwa einen von 2.000 Menschen. Menschen mit Narkolepsie leiden unter einer erhöhten Tagesschläfrigkeit sowie unter einem gestörten Tag-Nacht-Rhythmus. Viele dieser Patienten wissen gar nicht, dass sie an Narkolepsie erkrankt sind, da Ärzte die Symptome oft falsch deuten und Epilepsie oder Depressionen diagnostizieren. Angehörige und Betroffene nehmen die Anzeichen leider oft auch nicht ernst genug und so bleibt eine Narkolepsie häufig unbehandelt, was die Lebensqualität der Narkoleptiker stark einschränkt und eine hohe Unfallgefahr birgt. Die Erkrankung kann Personen aller Altersgruppen treffen und wird derzeit von der Medizin als unheilbar eingestuft. Medikamentöse sowie nicht-medikamentöse Therapien können helfen, die individuell auftretenden Symptome zu lindern.
Symptome
Die Symptome einer Narkolepsie sind von Person zu Person sehr verschieden, wodurch die Diagnose sowie die Abgrenzung von anderen Schlafstörungen oft sehr schwierig sind.
Symptom 1: Schläfrigkeit
Alle Patienten leiden unter einer Form der Tagesschläfrigkeit. Die Formen der narkoleptischen Schläfrigkeit sind:
- andauernde Müdigkeit
- schnelle Ermüdbarkeit
- Halbschlafzustand
- Dämmerzustand
- Schlafattacken
Neben einer ganztägig erhöhten Schläfrigkeit, kann es in „eintönigen“ Lebenssituationen zu Schlafattacken kommen. Das sind Momente, in denen auch gesunde Personen müde werden, zum Beispiel beim Fernsehen oder im Kino, bei Dämmerlicht usw. Zusätzlich treten Konzentrationsschwierigkeiten auf, wenn sich die Betroffenen zum Wachbleiben zwingen. Darüber hinaus können Narkoleptiker auch in aufregenden Momenten plötzlich einschlafen, was u.a. im Arbeitsleben ein großes Problem darstellen kann.
Symptom 2: Kataplexie
Kataplexien sind Anfälle des Muskelversagens (Muskeltonusverlust) in verschiedenen Körperregionen, die bis zu 30 Minuten und länger andauern können. Diese fallen unterschiedlich schwer aus und sind ein sicheres Anzeichen für eine Narkolepsie-Erkrankung. In leichten Fällen führt Kataplexie zum Erschlaffen der Gesichtsmuskeln oder zu weichen Knien. Das Krankheitsbild kann sich jedoch auch als vollkommenes Zusammensacken des Körpers zeigen, was letztendlich zum Sturz führt. Der Verlust des Muskeltonus tritt plötzlich in Zusammenhang mit einer auftretenden Emotion auf. Diese Emotionen sind beispielsweise Freude, Ärger, Wut oder überraschende Momente sowie die Erinnerung an emotionale Momente.
Symptom 3: Schlaflähmung (Schlafparalyse) / Halluzinationen
Schätzungsweise 25 bis 50 % aller Narkolepsie-Patienten leiden unter einer Schlafparalyse. Schlaflähmungen treten immer dann auf, wenn sich der Übergang vom Schlafen zum Erwachen oder umgekehrt vollzieht. Die Symptome der Schlaflähmung ähneln denen der Kataplexie – die Körpermuskulatur ist gelähmt, der Mensch ist bewegungsunfähig, während der Sinne funktionieren. Eine äußerliche Berührung kann die Lähmung aufheben, ansonsten verschwindet sie nach einigen Minuten von selbst wieder.
Schlaflähmungen treten oft gemeinsam mit Halluzinationen auf. Diese werden unterschieden in hypnagog, wenn sie beim Einschlafen auftreten, sowie hypnopomp, wenn sie beim Erwachen vorkommen. Diese Halluzinationen werden von den Patienten als äußerst belastend empfunden, da die Erscheinungen vollkommen real auf sie wirken. Betroffene berichten beispielsweise über Einbrecher, näher kommende Schritte usw. Falls sie dann zusätzlich von einer Schlaflähmung betroffen sind, bedeutet das, dass der Patient der bedrohenden Situation vollkommen hilflos ausgeliefert ist, ein real erlebter Albtraum.
Symptom 4: Gestörter Tag-Nacht-Rhythmus
Der Auslöser der Schlafkrankheit ist vermutlich eine neurologische Funktionsstörung welche die Hirnareale betrifft, die den Schlaf-Wach-Rhythmus steuern. Sowohl die Regulation des REM-Schlafes als auch des Non-REM-Schlafes sind hiervon betroffen.
Diese Störung führt zwangsläufig zu einem abnormen Schlafrhythmus. Narkolepsie-Patienten leiden häufig unter langen Wachphasen in der Nacht sowie unter einem sehr leichten Schlaf. Äußere Einflüsse wie Lärm, Licht und Bewegungen führen zum plötzlichen Erwachen. Oft sind die Patienten von Albträumen betroffen und erinnern sich sehr gut an ihre Träume.
Schlafmittel verbessern auch den Nachtschlaf von Narkoleptikern nicht. Die Einnahme von schlaffördernden Medikamenten sollte vermieden werden, da sie zur Zunahme der Kataplexieanfälle führen können.
Unspezifische Symptome:
Neben den spezifischen Symptomen einer Narkolepsie können die Patienten von weiteren Begleiterscheinungen betroffen sein. Beispiele sind Motivationslosigkeit, Sehbeeinträchtigungen, Lethargie, Gedächtnisstörungen, Kopfschmerzen und Schwindel. Darüber hinaus sind Narkoleptiker oft von Schnarchen, nächtlichen Atempausen oder Körperbewegungen im Schlaf betroffen.
Quellen:
https://www.ksm.ch/de/schlafkrankheiten/schlaefrigkeit-und-narkolepsie/symptome-und-ursachen-im-detail/index.html
http://www.hellwach-narkolepsie-erkennen.de/was-ist-narkolepsie/ursachen-von-narkolepsie
https://www.msdmanuals.com/de/heim/störungen-der-hirn-,-rückenmarks-und-nervenfunktion/schlafstörungen/narkolepsie
https://www.i-med.ac.at/mypoint/archiv/2011011401.xml
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