Die Auswirkungen unseres emotionalen Zustandes auf unsere Körperfunktionen, unseren Gesundheitszustand und unseren Schlaf sind sehr gravierend. Unsere Emotionen organisieren und beeinflussen unser Verhalten, sie aktivieren oder hemmen unsere Handlungen und lösen eine Reihe bio-chemischer-elektrischer Signale in unserem Organismus, vor allem im endokrinen System, aus. Deshalb ist der „emotionale Stress“ die häufigste Ursache, warum Menschen nicht gut schlafen können oder Schlafstörungen haben.
Emotionen können krank machen: Wenn man sich ständig ärgert oder rasch in Wut gerät, ist das Risiko Bluthochdruck und Herz-Kreislaufprobleme zu entwickeln, massiv gesteigert. Ob man seinem Ärger Raum gibt oder ob man das Gefühl unterdrückt ändert nichts daran. Es ist besser, wenn man versucht, einen anderen Umgang zu entwickeln. Bei der Kontrolle von negativen Gefühlen helfen uns verschiedene Mental- und Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Yoga, Meditation. Mit der Feststellung „ein reines Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen“ bestätigt auch die Volksheilkunde die positive Wirkung des „inneren Friedens“ für einen besseren Schlaf.
Negative Emotionen stören den Schlaf
Gerade starke negative Emotionen wie Angst, Zorn, Wut, Ärger, Begierde, Traurigkeit und plagende Schuldgefühle stören die psychobiologische Rhythmik, verursachen Fehlsteuerungen im vegetativen Nervensystem, beeinflussen die Hormone und schwächen das Immunsystem. Auch das ständige Unterdrücken von negativen Emotionen und daraus resultierenden Verhaltensmustern ist gesundheits- und schlaffeindlich. Dies führt unter anderem auch zu unnatürlichen Muskelanspannungen, zu einer angespannten Brustatmung und zur Ausschüttung von Stresshormonen. Gerade diese ungünstige Kombination behindert das Ein- und Durchschlafen! Hier ist es vorteilhaft, die eigenen Emotionen und Reaktionsmuster durch Selbstbeobachtung kennen zu lernen und durch positive Emotionen zu unterlaufen.
Übung: Eigene Emotionen beobachten
Ebenso wie es möglich ist, durch das bewusste Beobachten und Nichtbewerten von Gedanken einen „Gedanken-Stopp“ zu erreichen, funktioniert dies mit Emotionen. Sie sind nichts anderes als der Beobachter Ihrer eigenen Emotionen. Und wie beim Denken, genügt die reine wertfreie Beobachtung der Emotionen bzw. Stimmungslage, um diese Aufzulösen:
- Schließen Sie ungefähr dreißig Sekunden Ihre Augen und stellen Sie sich die Frage: „Wie fühle ich mich gerade?“ Bewerten Sie Ihre Emotionen nicht, wichtig ist die wertfreie Beobachtung – ohne Einteilung in positive oder negative Emotion.
- Wenn es Ihnen nicht gelingt, sofort eine emotionale Grundstimmung oder ein Gefühl wahrzunehmen, bleiben Sie ruhig, atmen tief ein und aus und beobachten nochmals,hören und spüren Sie in sich hinein.
- Überprüfen Sie vor allem den Bereich Ihres Herzens und den Solar-Plexus (zwei Finger breit über Ihrem Bauchnabel). Es ist hilfreich, eine aufkommende Emotion kurz im Geiste festzuhalten und einmal im Geiste zu wiederholen – wiederum ohne jegliche Bewertung.
Dauer der Übung: drei Minuten, dann steigern bis zu fünfzehn Minuten. Durch Beobachtung werden Sie Ihre emotionale Stimmungslage immer besser kontrollieren lernen.
Regelmäßiges Üben ist wichtig. Denn oft sind Emotionen so stark, dass es schwierig ist, sie neutral zu beobachten – eine Aktivierung negativer Gedanken wäre bei einer Bewertung rasch eine Folge. Stellen Sie sich deshalb mehrmals am Tag die Frage: „Wie fühle ich mich gerade?“ Dabei sollten Sie auf keinen Fall analysieren, sondern nur wertfrei beobachten. Werden Sie nicht zum Bewerter (positive/negative Emotion) – seien Sie lediglich ruhiger Beobachter.
Bildquelle: @Fotolia
Quelle: Redaktion – Einfach gesund schlafen
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