Schlafen ist die natürlichste Sache der Welt: lebensnotwendig wie reine Luft zum Atmen, wohltuend wie warmer Sonnenschein. Schlaf ist keine Technik, die der Mensch erst erlernen muss. Und Schlaf braucht keine Technik zu seiner Verbesserung. Der Mensch braucht für einen guten, gesunden Schlaf nicht mehr als eine ruhige Nacht (ohne Schlafstörungen), einen harmonischen Raum, eine störungsfreie Schlafumgebung und ein warmes, bequemes Bett.
Moderne Lebensweise als ein Hauptgrund
Die Zeiten haben sich geändert. Gott sei Dank – werden viele denken. Verkroch sich nämlich der Urmensch noch auf seinen Schlafbaum oder in seinen Unterschlupf, so sind unsere heutigen Schlafstätten doch viel bequemer. Aber mit dem Fortschritt des Menschen, insbesondere seit Erfindung der Glühbirne und damit der Möglichkeit, die Nacht zum Tag zu machen, haben wir uns von natürlichen Voraussetzungen für den Schlaf entfernt. Und manche Zeitgenossen sind noch heute davon überzeugt, dass es kein Zufall sein kann, dass mit der Erfindung von Elektrizität und Kunstlicht auch eine anhaltende Zivilisationsstörung, nämlich die Schlafstörung bzw. die Schlafstörungen zusammenfallen.
Ursachen von Schlafbeschwerden
Wer unter chronischen Schlafstörungen leidet, hat oft das Gefühl, er wäre der einzige, der sich durch die Nacht quälen muss, während alle anderen gut schlafen. Häufig reagieren Freunde, Arbeitskollegen, ja selbst der Partner mit Unverständnis, wenn man darüber berichtet, wieder einmal die ganze Nacht wachgelegen zu haben. Oder es kommen wenig nützliche Tipps wie: „Du musst dich mehr entspannen“, „Trink doch mal ein Glas Wein am Abend“ usw. Viele Betroffene ziehen es daher resigniert vor, gar nicht über ihre Schlafprobleme zu berichten. Deshalb ist die Dunkelziffer sehr groß. Häufig weiß nicht einmal der Hausarzt, dass sein Patient darunter leidet.
Innere und äußere Ursachen
Nicht nur die Lebensbedingungen und Lebensgewohnheiten, sondern auch das Schlafumfeld haben sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert. So sind die Schlafstörungen auf zwei Ursachengruppen aufzuteilen, nämlich die inneren und äußeren Ursachen. Das bedeutet, dass die Behebung der Schlafstörung immer von beiden Seiten angegangen werden muss. Nur so kann langfristig wieder mit einem erholsamen und körperlich-seelisch-geistig regenerierenden Schlaf gerechnet werden.
Mögliche inneren Ursachen für Schlafstörungen:
• seelisch-geistige Disharmonie
• vegetative Disbalance
• muskuläre Disbalance
• Störung des natürlichen Biorhythmus
• Gesundheitsstörungen
• Burn-out-Syndrom
• Genussmittel wie Nikotin und Alkohol
• Medikamentenmissbrauch
• Ernährungsfehler und Stoffwechselprobleme
• Nahrungsmittel- und Umweltgifte im Körper
• Wassermangel durch zu wenig Wasser trinken
Diese inneren Ursachen hängen sehr eng mit unserer Einstellung zum Leben allgemein, zu unserer Gesundheit, zur Natur und deren Gesetzmäßigkeiten, zu den Rahmenbedingungen unserer Gesellschaft und natürlich auch zu unserem Schlaf und dessen Wichtigkeit für unser allgemeines Wohlbefinden zusammen.
Mögliche äußere Ursachen
Was die äußeren Ursachen anbelangt, ist auch die Verlagerung unserer Hauptlebenszeit von der freien Natur in Haus, Wohnung, Büro- und Fabrikgebäude von Bedeutung. Arbeiteten um die Jahrhundertwende noch 80 Prozent der Menschen im Freien, so verbringt der Zivilisationsmensch 90 Prozent seines Lebens im umbauten Raum – sprich in Gebäuden. Dies hat aus rein biologisch-physiologischer Sicht entsprechende Auswirkungen auf die Lebensweise und unsere körperlich-seelische Gesundheit. Der moderne Mensch ist ‚hauskrank’ geworden. Bereits in den 60er Jahren wurde dies in den USA festgestellt, als Menschen durch Bauchemikalien, Asbestfasern, giftige Anstriche und Kleber krank wurden. Heute weiß man darüber viel mehr, und mit der modernen Wohn- und Baubiologie hat sich ein neuer Wissenszweig gebildet – die Lehre vom gesunden Bauen, Wohnen und Schlafen. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das moderne Haus an folgenden ‚Krankheiten’ leidet:
• Elektro-Krankheit
• Magnetfeld-Mangel-Syndrom
• Lärmkrankheit
• Chemie-Krankheit
• Lichtmangel-Krankheit
Daraus resultieren viele Gesundheitsstörungen. Diesen Zusammenhang zu erkennen und zu akzeptieren, ist für eine umfassende Ursachenerhebung von entscheidender Bedeutung.
Weitere mögliche äußere Ursachen für Schlafstörungen sind
• Elektrosmog
• falsche Schlafunterlage
• ungenügendes Bettklima
• falsche Nachtbekleidung
• Lärm, Geräusche
• Lichtreize
• Wohngifte
• Umweltgifte, Abgase
• gestörtes Raumklima (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftionen)
• gestörtes Erdmagnetfeld
• Bio-Störzonen
• Vibrationen
• Infraschall
• Wetter/Klima
• Kosmische Einflüsse
Baubiologie, Elektrobiologie, Radiästhesie, Feng-Shui bei äußeren Schlafstörungsfaktoren
Bezüglich der äußeren Ursachen, die sich in erster Linie auf unsere Häuser, Wohnungen und vor allem Schlafräume beziehen, sollte die Zusammenarbeit mit erfahrenen und ausgebildeten Fachleuten gesucht werden. In Frage kommen insbesondere Umweltmediziner, Bau- und Elektrobiologen, Radiästheten sowie Feng-Shui-Berater. Die Behebung ist deswegen wichtig, weil diese äußeren Ursachen sich auch auf unser Wohlbefinden, unsere Seelenharmonie und selbstverständlich auf unsere Gesamtgesundheit auswirken.
All die inneren und äußeren Ursachen beeinflussen sich gegenseitig und können sich durch Kumulation massiv verstärken. Bei länger anhaltenden Schlafstörungen sollten Sie auf jeden Fall Ihren Arzt zu Rate ziehen.
Was sind Schlafprobleme?
Schlafstörungen, auch Insomnien genannt, umschreiben den Umstand, schlecht einschlafen oder durchschlafen zu können, aber auch während des Tages verstärkt müde zu sein. Jeder Mensch kann über eine kurze Dauer bzw. über wenige Tage schlecht schlafen. Sie können bei belastenden Lebensumständen, aber auch bei Erkrankungen auftreten. Sollten die Schlafstörungen länger als 3 bis 4 Wochen anhalten, ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich. Schlafprobleme und Schlafstörungen sind sehr weit verbreitet. Man geht davon aus, dass mindestens jeder 10 Mensch davon betroffen ist.
Das Schlafbedürfnis ist sehr individuell. Die meisten Menschen schlafen 7-8 Stunden. Die einen brauchen nur 6 Stunden Schlaf und die anderen vielleicht sogar 9-10 Stunden. Die Schlafdauer nimmt mit dem Alter etwas ab. Ältere Leute wachen in der Nacht häufiger auf (z. B. Harndrang, etc.), halten aber am Tag eventuell vermehrt ein Tagesnickerchen (Powernapping).
Was tun um besser schlafen zu können?
Die Schlafhygiene ist ein entscheidender Faktor bei nichtorganischen Schlafstörungen. Die Regel lautet klar: „Das Schlafzimmer ist nur zum Schlafen da!“. Gehen Sie folglich nur ins Bett, wenn Sie müde sind. Sollten Sie nicht einschlafen können, so lenken Sie sich mit einer beruhigenden Tätigkeit (z.B. Teetrinken) ab. Das Schlafzimmer darf nur mit positiven Gefühlen in Verbindung stehen.
Tragen Sie keine Sorgen und Probleme mit ins Schlafzimmer bzw. Bett. Erstellen Sie sich eine Liste mit Dingen, welche Sie am nächsten Tag erledigen möchten. Beziehungsprobleme gehören dabei auch nicht ins Bett. Partnerschaftliche Zärtlichkeit hingegen gehört natürlich schon ins Bett.
Autogenes Training und andere Entspannungsübungen können das Einschlafen und Durchschlafen natürlich fördern. Auch Baden und Sport sind förderlich. Beim Sport sollte man aber noch warten, weil er ja grundsätzlich anregend wirkt.
- Üppige Mahlzeiten, Alkohol und Nikotin sind ein No-Go. Verzichten Sie komplett auf koffeinhaltige Getränke und andere Aufputschmittel (Energydrinks).
- Mittagsschläfchen, vor allem zu lange Powernapping-Einheiten, können sich mitunter auf unseren Schlaf nicht förderlich auswirken.
- Ein gemütliches, naturkonformes Bett bzw. die richtige Matratze nimmt eine entscheidende Rolle ein.
- Fernseher, Tablett oder Smartphone haben im Schlafzimmer auch nichts verloren.
- Passen Sie Ihre Gewohnheiten auf Ihren inneren Chronotypen an. Bin ich Morgentyp (Lerche) oder Abendtyp (Eule) oder vielleicht sogar ein Mischtyp?
Welche Ursachen können Schlafstörungen haben?
- Nicht förderliche Umwelteinflüsse (Licht, Lärm, Wärme)
- Seelische Belastungen (Beziehung, Familie, etc.)
- Schlafstörende Substanzen (Nikotin, Koffein, Medikamente, etc.)
- Psychische Erkrankungen (Depressionen, Angstzustände)
Wie kann man Schlafstörungen behandeln?
Bleiben die Schlafstörungen über eine längere Dauer bestehen, bedarf es einer ärztlichen Abklärung. Schwere Schlafstörungen erhöhen die Anfälligkeit auf Krankheiten und lassen unsere Motivation mehr und mehr schwinden. Depressive Verstimmungen, Erschöpfungszustände und Anspannungen können folgen.
Neben der bereits erwähnten Entspannungstechnik, Autogenes Training, können die progressive Muskelentspannung, Atemtherapie oder auch Lichttherapie (Jetlag, Schlaf-Wach-Rhythmus-Störungen, saisonale Depressionen) zu einer Verbesserung führen.
Schlafmittel sollten nicht in Eigenregie eigenommen werden. Klären Sie Ihre Schlafprobleme und die möglichen Ursachen mit Ihrem Arzt ab.