Ja, zumindest laut der 2017 im Journal of Clinical Sleep publizierten Studie „Binge Viewing, Sleep, and the Role of Pre-Sleep Arousal”. Doch was genau versteht man unter Binge-Viewing?
Der Feierabend naht und zu Hause warten schon zahlreiche neue Folgen der Lieblingsserie. Gemütlich ins Sofa oder Bett kuscheln und durch die Serienlandschaft klicken – ein gemütlicher Fernsehabend, würde man meinen. Doch hat man erst einmal damit angefangen, kann man sich nur noch schwer davon trennen. Schließlich muss man ja wissen, was als nächstes passiert. Nicht selten zieht sich also so ein Serienmarathon, auch „Binge-Viewing“ oder „Binge-Watching“ genannt, bis tief in die Nacht. Und schafft man es dann doch noch, sich von seinem Lieblingscharakter – zumindest für diese Nacht – zu verabschieden, so bleibt nicht mehr viel Zeit für den Schlaf. Ehe dann am nächsten Morgen der Wecker wieder erbarmungslos läutet.
Wie gefährlich ist Binge-Viewing wirklich?
70 Prozent der Befragten geben an, auf On-Demand-Angebote wie Netflix und Co zurückzugreifen. Zumindest gelegentlich schätzen sie sich selbst auch als Binge-Viewer ein. In einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit haben nun Wissenschaftler der Leuven School for Mass Communication Research (Belgien) und der University of Michigan (USA) untersucht, welche Auswirkungen das Serienmarathon-Verhalten auf die Schlafqualität hat.
Dazu wurden 423 Personen zwischen 18 und 25 Jahren befragt. Das Ergebnis überrascht nicht wirklich: Binge-Viewer schlafen tatsächlich schlechter als keine Serienjunkies. Die Auswirkungen können von Ermüdungserscheinungen bis zur Schlaflosigkeit reichen. Generell leidet die Schlafqualität enorm.
Wenn die Lieblingsserie zur Sucht wird
Als Grund dafür nennen die Forscher den berühmten „Film im Kopf-Effekt“. Es läuft zwar kein TV-Gerät mehr, allerdings wird die Serie in Kopf und Gedanken weitergesponnen. Alles dreht sich um die Serie und dessen Darsteller. Dabei wurden die Rollen der Seriencharaktere extra so konzipiert, dass man sich mit ihnen identifizieren kann. Es kommt meist zu einer „parasozialen Beziehung“ (Horton/Wohl 1956) – man baut eine scheinbar zwischenmenschliche Relation zu den Filmcharakteren auf, die auf imaginärer Ebene stattfindet. Oftmals sind es hoch komplexe und emotionsgeladene Handlungsstränge, welche die Zuseher binden. Das Ziel der Serie: sie soll dem Seher unter die Haut gehen und nach ihr „süchtig“ machen.
Nach einem Serienmarathon kann es daher auch vorkommen, dass man in dieser plastisch erschaffenen Welt gefangen bleibt. Man macht sich Gedanken, wie es wohl weitergeht, was als nächstes passieren wird und was mit seinem Lieblingscharakter geschieht.
Die Schlafqualität leidet doppelt
Beim Binge-Viewing leidet die Schlafqualität meist doppelt. Denn einerseits mangelt es dem Betreffenden an Schlaf. Andrerseits befindet sich nicht selten dabei der Laptop oder das TV-Gerät im Schlafzimmer. Durch den entstandenen Elektrosmog wird der Körper noch zusätzlich gestresst, was sich negativ auf die Schlafqualität auswirken kann. Zwar reagiert nicht jeder gleich empfindsam, jedoch können mitunter Unwohlsein, Kopfschmerzen und in ausgeprägten Fällen auch Schlaflosigkeit die Folgen davon sein.
Körpererdung für mehr Schlafqualität
Generell sollten sämtliche elektrische Geräte aus dem Schlafzimmer verbannt werden oder zumindest mit einem Netzfreischalter versehen sein. Um die elektromagnetische Strahlung nicht noch mehr zu erhöhen, empfehlen Schlafexperten zu einem metallfreien Bettsystem und einer Erdungsauflage im Bett.
Die spezielle Erdungsauflage soll zum nächtlichen Erholungswert beitragen und kann diesen positiv unterstützen. Durch das Erden wird der Körper wieder in seinen normalen, elektrischen Zustand gebracht. Gleichzeitig werden unerwünschte Feldeinflüsse kompensiert. Dieser Prozess gleicht dem natürlichen Barfußlaufen. Dieses ist besonders wichtig für unseren Körper. Leider kommt es in der heutigen Zeit viel zu kurz. Dabei würde sich Barfußlaufen sowohl auf das Immunsystem als auch auf den erholsamen Schlaf positiv auswirken.
Das nächtliche Erden kommt daher für Körper und Geist einem Barfuß-Wellness-Effekt in der Nacht gleich. Durch das Barfußlaufen bzw. das nächtliche Erden wird das vegetative Nervensystem stimuliert und aktiviert, wodurch sich die Herzratenvariabilität erhöht. Dies fördert den erholsamen und gesunden Schlaf.
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Textquellen:
Exelmans, Liese/Van den Bulck, Jan (2017): „Binge Viewing, Sleep, and the Role of Pre-Sleep Arousal“. In: Journal of Clinical Sleep Medicine, Vol. 13, No. 8, p. 1001-1008. Online: http://jcsm.aasm.org/viewabstract.aspx?pid=31062.
Horton, D./Wohl, R. (1956). Mass communication and para-social interaction: Observation on intimacy at a distance. In: Psychiatry, Vol. 19, p. 185-206.