In unserer aktuellen Serie „Einfach-gesund-schlafen – Schlaf-Wissen aus Erfahrung“ möchten wir in Kurzbeiträgen wichtige Themen rund um den gesunden, Bioenergetischen Schlaf® aufgreifen. Im heutigen Beitrag geht es um die Frage – warum TIEFSCHLAF für unsere Gesundheit so wichtig ist. Wann spricht man überhaupt von einem tiefen Schlaf?
Prof. Amann-Jennson: Der Schlafprozess ist in sogenannte „Schlafphasen“ unterteilt. Es beginnt mit dem EINSCHLAFEN, dann kommen die Schlafphasen 1 und 2, der sogenannte LEICHTSCHLAF. Darauf folgen die Phasen 3 und 4 das ist der TIEFSCHLAF über den wir heute sprechen. Und dann folgt der REM-TRAUM-SCHLAF. Das ergibt dann einen gesamten Schlafzyklus, der dauert durchschnittlich um die 90 Minuten. Idealerweise sollten wir fünf solche Zyklen pro Nacht durchlaufen. Das ergibt eine Schlaflänge von etwa 7,5 Stunden.
Martin Böckle: Und wann schlafen wir am tiefsten?
Prof. Amann-Jennson: Sehr ausgeprägte Tiefschlaf-Phasen haben wir in den ersten zwei Nachtdritteln. Den erholsamsten Schlaf haben wir in den ersten fünf Stunden und wenn wir einen gesunden Schlafrhythmus haben, auf alle Fälle vor drei Uhr nachts. Während dem Tiefschlaf träumen wir nicht viel. Erst im letzten Nachtdrittel haben wir sehr ausgiebigen Traumschlaf.
Der Tiefschlaf wird auch als Delta-Schlaf bezeichnet. In dieser Phase erzeugt das Gehirn nämlich die langsamsten Wellen, sogenannte Delta-Wellen. Die haben nur noch eine Frequenz von 0,5 bis etwa 4,0 Hertz. Wenn wir wach sind, ist unsere Gehirnfrequenz viel höher, im Beta-Bereich, also zwischen 14 und 25 Hertz.
Idealerweise verbringen wir etwa 15-20 Prozent der Gesamtschlaflänge im Tiefschlaf. Das hängt auch vom Alter ab. Die meisten Erwachsenen haben aber eindeutig zu wenig Tiefschlaf. Deshalb sind Tagesmüdigkeit, Leistungstiefs, depressive Verstimmungen oder hohe Infektanfälligkeit bei vielen ein Thema.
Martin Böckle: Was ist die wichtigste Aufgabe des Tiefschlafes?
Prof. Amann-Jennson: Wenn wir tief schlafen haben wir keine Augenbewegungen und keine Muskelaktivitäten. Der Blutdruck fällt, die Atmung wird langsamer, die Muskeln sind entspannt und besser durchblutet. Je tiefer wir schlafen, umso mehr synchronisiert sich das Gehirn. Wir sind auch ganz schwer zu wecken, weil wir kaum auf äußere Reize reagieren. Im Tiefschlaf werden große Mengen von Melatonin und Wachstumshormonen freigesetzt. Die wichtigste Aufgabe des Tiefschlafes ist die körperliche Erholung, aber auch die psychisch-mentale. Gleichzeitig werden Knochen und Muskeln aufgebaut, beschädigtes Körpergewebe wird repariert, freie Radikale werden bekämpft, Entzündungen abgebaut und das Immunsystem gestärkt. In dieser Phase werden auch die Selbstheilungskräfte aktiviert. Und unser Gedächtnis wird konsolidiert, das heißt alles Neue und Erlernte wird vom Kurzzeit-Gedächtnis ins Langzeit-Gedächtnis abgespeichert. Und es wird Energie für den nächsten Tag aufgebaut!
Martin Böckle: Für wen ist der Tiefschlaf besonders wichtig?
Prof. Amann-Jennson: Grundsätzlich ist der Tiefschlaf für alle wichtig, also für Jung und Alt. Besonders für Menschen mit chronischen Erkrankungen ist tiefer Schlaf unerlässlich, um Schäden zu reparieren und Ersatzgewebe (wie Hautzellen und Knochenzellen) wieder aufzubauen. Nur so können wir unseren Körper unterstützen, das zu reparieren, was uns krank hält. Der Schlaf sorgt für gesundes Gewebe, starke Knochen und gut funktionierende Organe. Menschen mit zu wenig Tiefschlaf altern schneller und sterben früher. Zu wenig Tiefschlaf führt eindeutig zu chronischen Problemen wie Herzkrankheiten, Osteoporose oder neurologischen Störungen und Krankheiten. Das Risiko für Depressionen und Burnout nimmt dramatisch zu.
Martin Böckle: Und der Tiefschlaf hat auch etwas mit der Entgiftung des Gehirns zu tun. Klären Sie uns bitte auf.
Prof. Amann-Jennson: Ja das weiß man erst seit einigen Jahren. Forscher gehen davon aus, dass eine wesentliche Funktion des Tiefschlafes auch mit der Entgiftung des Gehirns zu tun hat. Das wird zunehmend wichtiger, denn es gelangen immer mehr Giftstoffe in unser Gehirn. US-Forscher haben entdeckt, dass unser Gehirn ein Entgiftungssystem hat, ähnlich dem Lymphsystem. Die Forscher nennen es „Glymphsystem“, das leitet sich von den sogenannten Gliazellen ab. Vereinfacht ausgedrückt, werden im Tiefschlaf die Zwischenräume der Gehirnzellen durch das die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) gereinigt. So gesehen ist der Tiefschlaf auch sehr wichtig zur Vorbeugung von neurologischen Erkrankungen wie Alzheimer und Demenz. Denn im Tiefschlaf werden die möglichen Auslöser, nämlich die sogenannten „Beta-Amyloide“ – eine Art Plaque – auch laufend entfernt.
Martin Böckle: Jetzt haben wir schon in der kurzen Zeit gesehen, dass der Tiefschlaf für unsere Gesundheit sehr wichtig ist. Wie kommt man zu mehr tiefem Schlaf?
Günther W. Amann-Jennson: Insgesamt ist wichtig, dass wir unserer inneren Uhr folgen und einen guten Schlafrhythmus haben. Wir benötigen eine gute Schlafqualität und Schlafeffizienz. Der Tiefschlaf ist abhängig von unserer Bewegung, unserer Ernährung, genügend Sonnenlicht, etc. Und natürlich von unserem Schlaf-Gesund-Trio Schlafraum-Schlafplatz-Bettsystem. Alles was wir die letzten 30 Jahre bei SAMINA erforscht und entwickelt haben, hat auch zum Ziel, den Tiefschlaf zu verbessern. Da haben wir viele natürliche Schlaf-Gesund-Lösungen anzubieten – angefangen vom richtigen orthopädischen Kissen, der richtigen Zudecke für ein trocken-warmes Bettklima, der Körpererdung mit der Lokosana® Erdungsauflage, die uns hilft Stress schneller abzubauen und uns vor Elektrosmog schützt, über die MusikMedizin im Schlaf (SAMINA Soundlife Sleep System®) bis hin zum Schlafen in Schräglage (SAMINA Gravity®). Dies alles kann den Tiefschlaf messbar verbessern.
Martin Böckle: Wenn auch Sie tiefer schlafen wollen, kommen Sie am besten zu einer Schlaf-Gesund-Beratung zu SAMINA. Weitere wertvolle Infos finden Sie wie immer auf unserem Online-Schlaf-Magazin einfach-gesund-schlafen.com
Danke für das Interview.
Bildquelle: @Shutterstock
Quelle: Redaktion – Einfach gesund schlafen
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