In der Nacht auf Sonntag, den 28. März, werden die Uhren wieder vorgestellt – eine Stunde geht dabei verloren. Dies hat Auswirkungen auf den menschlichen Biorhythmus und somit auf die allgemeine Gesundheit. Trotz EU-Beschluss zur Abschaffung dieses Konzepts werden Millionen von Menschen wohl nicht zum letzten Mal die negativen Folgen zu spüren bekommen.
- Abschaffung der Zeitumstellung vorerst nicht realistisch
- Mini-Jetlag bringt gesundheitlichen Schaden
- Schlafhygiene schützt vor negativen Auswirkungen
Nach einem Beschluss des EU-Parlaments im Jahr 2018 sollten die Tage der Zeitumstellung in Europa mittlerweile eigentlich gezählt sein. Damals hatten 410 der 705 Abgeordneten gegen eine Unterscheidung von Sommer- und Winterzeit gestimmt, das Ende dieses Systems war für spätestens 2021 angedacht. Um dies auch einheitlich in die Tat umzusetzen, ohne den europäischen Kontinenten in ein Zeitzonen-Chaos zu verwandeln, müsste allerdings zunächst ein gemeinsamer Nenner gefunden werden. Dies ist bis dato noch nicht geglückt, außerdem sind andere Prioritäten wie die Corona-Pandemie in den Vordergrund gerückt. Die Abschaffung der Sommer- bzw. Winterzeit liegt somit auf Eis.
Mini-Jetlag stört physiologische Prozesse
Dabei sind neben alter Gewohnheit kaum stichhaltige Gründe dafür zu finden, an der Zeitumstellung festzuhalten. Ursprünglich war sie in Europa ab den 1930er Jahren nach und nach eingeführt worden, um Strom und Ressourcen zu sparen. Wie effektiv dieser Nutzen tatsächlich ist, bleibt fraglich: Die Energie, die sich zur Sommerzeit einsparen lässt, wird diversen Beobachtungen nach zur kalten Jahreszeit erhöht wieder verbraucht.
Die möglichen negativen Auswirkungen hingegen sind nicht von der Hand zu weisen. Eine wortwörtlich über Nacht in Kraft tretende Zeitverschiebung kommt einem Mini-Jetlag gleich, der die innere Uhr des Menschen aus dem Takt bringt. Dadurch wird der Biorhythmus gestört, wichtige physiologische Prozesse in ihrem Ablauf gehindert. Die am häufigsten und direkt beobachtbaren Auswirkungen sind Schlafstörungen, die noch über Tage und Wochen hinweg bestehen bleiben können. Doch auch Herz-Kreislaufprobleme, depressive Zustände und Stoffwechselstörungen sind mögliche Nebenwirkungen, die vor allem mit der Umstellung auf Sommerzeit einhergehen.
Tipps für die gelungene Zeitumstellung
Was sich nicht vermeiden lässt, kann dennoch optimiert werden. Um diese Umgewöhnungsphase möglichst schonend zu gestalten, teilen wir hier die wesentlichsten Tipps für einen sanften Übergang in die Sommerzeit.
- Stufenweise umstellen: Von jetzt auf gleich lässt die innere Uhr sich wie erwähnt eben nicht neu einpendeln. Deswegen werden in den kommenden Tagen besonders viele Menschen zur eigentlich gewohnten Schlafenszeit hellwach im Bett liegen, was wiederum zu Anspannung und weiteren Schlafschwierigkeiten führen kann. Eine langsame Umstellung bringt mehr Erfolg und weniger Frust: So kann man am ersten Tag zehn Minuten früher als gewohnt zu Bett gehen, am nächsten Tag wiederum zehn Minuten früher als am Vortag, usw. Ist man auch am Wochenende konsequent, kann man theoretisch so schon in der ersten Woche geschmeidig im neuen Rhythmus landen. Schon nach wenigen Tagen stellt die Müdigkeit sich früher ein und das Einschlafen zur üblichen Uhrzeit dürfte kein Problem mehr sein. Geduld ist hier allerdings Gold wert.
- Schlafhygiene über allem: Eine gut gepflegte Schlafhygiene sollte idealerweise immer Teil des Alltags sein, zahlt sich aber besonders jetzt merkbar aus. Dies bedeutet: genügend Tageslicht tanken (am besten bereits gleich nach dem Aufstehen), Bewegung an der frischen Luft, leichte und ausgewogene Ernährung. Der Abend sollte der Entspannung dienen und möglichst unter Vermeidung von diversen Bildschirmen stattfinden, welche durch ihre Blaulichtanteile die körpereigene Produktion des schlafregulierenden Hormons Melatonin eindämmen können.
- Kinderleicht umgestellt: Besonders der sensible Organismus von Kindern leidet unter Störungen der gewohnten Abläufe. Auch ihre Tage sollten wie oben beschrieben zugunsten einer gesunden Schlafhygiene gestaltet werden. Darüber hinaus ist jetzt verstärktes Auspowern an der frischen Luft (allerdings nicht zu spät) eine gute Idee, um die abendliche Müdigkeit vorzuziehen.
- Locker bleiben: Sie können trotz aller Bemühungen nachts einfach nicht ein- oder durchschlafen? Immer mit der Ruhe. Sollten Sie länger als 20 Minuten hellwach auf das Einschlafen warten, verlassen Sie das Bett, um negative Assoziationen mit diesem Ort der Ruhe zu vermeiden. Lesen Sie ein wenig in einem Buch, trinken Sie Beruhigungstee, machen Sie etwas Yoga oder andere Entspannungsübungen. Die Schläfrigkeit wird sich schon einfinden, und Sie auch diese Zeitumstellung wie schon so viele zuvor meistern.
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