- Vor oder zurück? In welche Richtung wird die Uhr gedreht?
- Wie wirkt sich die Zeitumstellung auf die Gesundheit & den Schlaf aus?
- Was bedeutet die Zeitumstellung für alle „Lerchen“?
Es ist zwar ein Ende der Zeitumstellung in Sicht, dennoch wird 2020 noch fleißig an der Uhr gedreht. Um genau zu sein am Samstag, 24. Oktober auf Sonntag, 25. Oktober 2020 – von drei Uhr morgens zurück auf zwei Uhr morgens.
Wie zeitgemäß ist die Zeitumstellung noch?
Historisch gesehen entspricht die deutsche Winterzeit der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ). 1916 wurden erste Versuche unternommen, eine zusätzliche Zeit – die Sommerzeit – einzuführen. Diese Umstellung wurde jedoch bereits drei Jahre später wieder rückgängig gemacht. Erst 1980 wurde die heute gültige Sommerzeit-Regelung eingeführt. Da es abends länger hell ist, sollten so die Stromkosten gesenkt werden. Allerdings stiegen jedoch die Heizkosten an, denn morgens musste mehr geheizt werden.
Per EU-Beschluss soll nun 2021 das letzte Mal die Zeitumstellung erfolgen. Jedoch wurden noch keine genauen Rahmenbedingungen festgelegt, ob schlussendlich die Sommer- oder die Winterzeit als Basis dient. Die EU-Mitgliedsstaaten können dabei selbst darüber entscheiden, ob sie die Normal- oder Sommerzeit beibehalten wollen.
Generell sollte eine Zeitumstellung jedoch nie auf die leichte Schulter genommen werden. Selbst wenn die Umstellung von Sommer- auf die Winterzeit „bekömmlicher“ für die Menschen zu sein scheint. Durch die veränderte Uhrzeit und somit die veränderten Lichtverhältnisse leidet nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern es steigt auch die Unfallgefahr massiv an. Vor allem Unfälle mit Wildtieren. Der Morgenverkehr startet eine Stunde früher. Das bedeutet auch für die Wildtiere eine Umstellung. Denn auch für sie ist es ungewohnt, dass in den Dämmerungszeiten, vor allem jedoch morgens, bereits redlicher Autoverkehr herrscht.
Wie gesund ist die Zeitumstellung?
In der Nacht von 24. auf 25. Oktober wird wieder fleißig an den Uhrwerken gedreht. Die Zeiger werden auf die normale Mitteleuropäische Zeit (MEZ) zurückgestellt. Was für die einen eine Stunde mehr Schlaf bedeutet, heißt für andere ein merklicher Einschnitt in den gewohnten Schlaf-Wach-Rhythmus und somit das Wohlbefinden.
Langschläfer und Nachteulen werden sich freuen, Schichtarbeiter und Nachtdienste hingegen weniger, denn die Nacht wird um eine Stunde länger. Die dunklere Zeit des Jahres kündigt sich damit an. Zwar ist es morgens wieder früher hell, abends jedoch auch wieder früher dunkel. Sensitive Personen, aber auch Babys, Kleinkinder und ältere Leute sind häufig stärker von den Auswirkungen der Zeitumstellung betroffen. Durch die Verschiebung des gewohnten Tag-Nacht-Rhythmus steigen die gesundheitlichen Probleme kurzfristig an.
Schlafprobleme und Tagesmüdigkeit treten verstärkt auf. Es kann zu Konzentrations- und Leistungsstörungen kommen, ebenso zu einer erhöhten Reizbarkeit. Der kurzzeitige Mini-Jetlag kann auch dazu frühen, dass der gewohnte Schlaf-Rhythmus für ein paar Nächte durcheinander gerät. Jeder Mensch hat einen individuellen, biologischen Rhythmus. Auch wenn bei der Zeitumstellung die Auswirkungen meist nur ein paar Tage zu spüren sind – die Folgen können gravierend sein.
Des einen Freud, des anderen Leid
Bedeutet die Zeitumstellung für Nachteulen eine Stunde länger schlafen, werden die Lerchen hingegen aufstöhnen. Lerchen sind Morgenmenschen und leben nach dem Rhythmus: früh ins Bett und früh auf. Meistens haben sie mit der Zeitumstellung mehr zu kämpfen als ihr Gegenpart – die Eulen. Denn für sie bedeutet die Umstellung auch häufig früher zu erwachen. Vor allem Kinder und ältere Menschen gehören zu den typischen Lerchen.
Schlafexperten sehen die Zeitumstellung meist sehr kritisch. Denn jeder Mensch lebt und schläft nach der inneren Uhr. Aus chronobiologischer Sicht ist eine Zeitumstellung unsinnig. Wir leben und arbeiten nach der inneren Uhr. Der Mini-Jetlag, den man sich jedes halbe Jahr antut, ist unnötig.
Wie war das nochmals – vor oder zurück? Drei Eselsbrücken zum leichter Merken
Sie können sich auch nie merken wann die Uhr vor bzw. zurückgestellt wird? Mit diesen Eselsbrücken funktioniert es bestimmt:
- Sommerzeit bedeutet Gartenmöbel kommen vor das Haus. Das heißt, die Uhr wird vorgestellt. Im Winter werden die Möbel zurück ins Haus verstaut. Die Uhr wird zurückgestellt.
- Zeitumstellung und Thermometer funktionieren gleich: im Frühjahr gibt’s Plus-Temperaturen, im Winter Minus-Temperaturen.
- Winterschlaf kommt mit der Winterzeit – man hat eine Stunde mehr Schlaf.
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