Schlaf ist äußerst individuell. Der Schlafbedarf und der Tag-Nacht-Rhythmus werden sowohl von den Genen als auch vom Umfang der täglichen Arbeit bestimmt. Die Arbeit von Leistungssportlern ist es, eine sportliche Höchstleistung zu erbringen, Wettkämpfe zu bestreiten und ihre körperliche Fitness sowie ihre mentale Stärke zu verbessern.
Prinzipiell muss gesagt werden, dass sportliche Belastungen alle Körpersysteme vorerst schwächen. Je härter das Training oder der Wettkampf, umso höher die physische und psychische Beanspruchung. Es entstehen minimale Verletzungen an der Muskulatur und den Sehnenstrukturen, sogenannte Mikroläsionen. Außerdem werden Stresshormone ausgeschüttet, um die Leistung zu steigern und den Körper quasi auf Hochtouren zu bringen. Das hat wiederum zur Folge, dass das Immunsystem vorübergehend gehemmt wird und Krankheitserreger leichtes Spiel haben.
Auf Anspannung muss Entspannung folgen:
- Die Regeneration und damit erstrangig der Schlaf entscheiden über Leistungssteigerungen und Wettkampfleistungen und prinzipiell den Gesundheitszustand von Sportlern. Körperliche und mentale Stärke entstehen aus Phasen der Ruhe. Es ist also nicht das Training, was die Leistungssportler schneller, stärker und fitter werden lässt. Das Training setzt einen Reiz, der Trainingserfolg wird jedoch erst in der Regeneration erzielt.
- Das Wachstumshormon übernimmt eine tragende Rolle. Es wird überwiegend während der Tiefschlafphase ausgeschüttet. Viele Regenerationsprozesse im menschlichen Körper werden von diesem Hormon gesteuert. Das Wachstumshormon ist zum Beispiel mitverantwortlich für das Muskelwachstum, die Knochendichte und Zellregeneration.
- Schlaf schützt vor Krankheiten und ist die heilsamste Medizin bei Verletzungen. Das menschliche Immunsystem arbeitet in der Nacht am effektivsten.
- Sportliche Höchstleistung setzt einen gelungenen Mix aus An- und Entspannung voraus. Wenn die Schlaf- und Sportdosen stimmen, werden Leistungssteigerungen generiert, Wettkämpfe gewonnen und der Körper in seinen Optimalzustand, das heißt in sein inneres und äußeres Gleichgewicht, versetzt.
Sportler benötigen längere Ruhephasen
Im Umkehrschluss heißt das: Je intensiver das Training oder der Wettkampf, desto höher ist der Schlafbedarf. Beim Schlaf spielen sowohl die Dauer als auch die Qualität entscheidende Rollen. Nur wenn Beides stimmt, kann der Organismus optimal regenerieren. Gleichzeitig wird die mentale Fitness gestärkt. Während des Schlafes ist die Hirnrinde aktiv. Diese steuert viele wichtige geistige Funktionen, zum Beispiel die Konzentrationsfähigkeit und das Treffen von Entscheidungen. Konzentration entscheidet im Leistungssportbereich häufig über Sieg oder Niederlage.
Replay-Theorie
Die von Schlafexperten bestätigte Replay-Theorie besagt, dass neu Erlerntes nachts abgespeichert wird. Während der Körper ruht, arbeitet das Gehirn auf Hochtouren. Im Sportbereich sind hiervon besonders die neu erlernten Bewegungsabläufe und/oder die Verbesserung der jeweiligen Sporttechnik betroffen. Das Gehirn durchläuft diese Lerninhalte nochmals und speichert sie anschließend ab. Die Verbesserung der motorischen und koordinativen Fähigkeiten von Sportlern steht demnach ebenfalls in engem Zusammenhang mit einem gesunden Schlaf.
Bildquelle: @Fotolia
Quelle: Redaktion – Einfach gesund schlafen
Schreibe einen Kommentar