- 80 Prozent der deutschen Erwachsenen leiden unter Schlafproblemen
- Kurzfristige sind nicht gleich langfristige Schlafstörungen
- Eine gute Schlafhygiene ergänzt eine ärztliche Behandlung optimal
- Ein gesunder Schlaf-Wach-Rhythmus ist essenziell
- Auch Ernährung und Bewegung gehören für einen gesunden Schlaf optimiert
Sie kennen das Gefühl, wenn Sie Nacht für Nacht nur mühsam in den Schlaf finden oder ständig aufwachen? Ihre Gedanken kreisen, Ihr Geist findet einfach nicht zur Ruhe. Schlafstörungen sind keine Seltenheit mehr, sondern weit verbreitet. Schlafprobleme sollten niemals als Lappalie abgetan werden, denn sie können sowohl die Leistungsfähigkeit, die Tagesbefindlichkeit und das Gemüt sowie die Gesundheit der Betroffenen stark beeinflussen.
In Deutschland sind knapp 80 Prozent aller Erwachsenen einmal von Schlafproblemen betroffen. Durchschnittlich 15 Prozent davon sind behandlungsbedürftig. Zu den typischen Schlafproblemen zählen Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnien), Tagesschläfrigkeit (Hypersomnien), aber auch schlafbezogene Beschwerden wie z.B. das Restless-Leg-Syndrom oder Schlafapnoe (Atmungsstörungen).
Kurzfristige vs. „echte“ Schlafprobleme
Eine verstopfte Nase, Allergien oder eine belastende Situation können schon einmal dazu führen, dass man nur sehr schwer in den Schlaf findet. Meistens lösen sich jedoch diese Art der Schlafprobleme nach ein paar Tagen wieder von selbst auf und sind harmlos.
„Echte“ Schlafprobleme sind langwierig und dauern meist über mehrere Wochen. Von „echten“ Schlafproblemen spricht man, wenn sich die Schlafstörungen mehr als drei Wochen lang hartnäckig halten. Dabei leidet nicht nur der Schlaf, sondern auch die Leistungsfähigkeit der betroffenen Person. Hier empfiehlt es sich, der Ursache auf den Grund zu gehen und die Schlafstörungen medizinisch abzuklären.
Was können Sie selbst tun?
Sie können unterstützend zur ärztlichen Behandlung auch selbst gegen Ihre Schlafprobleme etwas tun, vor allem, wenn diese nicht organisch oder psychisch (somit intrinsisch) bedingt sind. Hier liegen die Ursachen meist im Umfeld: Ein zu hoher Stresslevel oder ungünstige Schlafbedingungen. Studien zeigen auch, dass sich mehr als die Hälfte aller Schlafstörungen ohne Medikamente behandeln lassen. Dann bedarf es vor allem einer guten Schlafhygiene. Folgendes sollten Sie dabei beachten:
Schlafmenge
Versuchen Sie, Ihre individuell benötigte Schlafmenge einzuhalten. Im Durchschnitt benötigt eine erwachsene Person zwischen sieben und neun Stunden Schlaf. Das ist vor allem für ältere Personen sehr wichtig.
Schlafenszeiten
Gewöhnen Sie sich einen regelmäßigen Rhythmus an. Werfen Sie diesen Rhythmus nicht an Wochenenden oder Feiertagen über Bord. Sie sorgen so nur für Chaos bei Ihrem Schlaf-Wach-Rhythmus.
Schlafbedingungen
Sorgen Sie für angenehme Bedingungen in Ihrem Schlafzimmer. Dazu zählt neben der richtigen Schlafzimmertemperatur auch eine gute und vor allem gesunde Bettausstattung. Legen Sie Wert auf natürliche, orthopädische Bettwaren, Betten, Matratzen, Kopfkissen und Bettdecken.
Powernapping
Wenn Sie bereits an Ein- und Durchschlafstörungen leiden, sollten Sie auf das Mittagsschläfchen verzichten. Auch damit können Sie Ihren natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus ordentlich verdrehen.
Koffein & Alkohol
Beides beeinflusst Ihre Schlafqualität und wirkt aufputschend. Besser für Ihren Schlaf wäre, wenn Sie auf beides verzichten. Wer dennoch nicht von seinem geliebten Becher Kaffee absehen möchte, sollte spätestens ab Mittag die letzte Tasse konsumieren.
Bewegung
Sport ist das Um und Auf wenn es um Ihre körperliche und mentale Gesundheit, aber auch um Ihren gesunden Schlaf Versuchen Sie deshalb tagsüber so viel wie möglich Bewegung in Ihren Alltag zu integrieren. Aber: Verzichten Sie auf auspowernde Sportarten zu später Stunde.
Ernährung
Auch was Sie essen, kann Ihren Schlaf beeinflussen. So empfiehlt es sich, abends auf schwere, üppige Gerichte sowie Rohkost zu verzichten. Wer den Tag nur auf der Couch verbringt und sich von Fast Food ernährt, darf sich nicht wundern, wenn er zu Schlafstörungen tendiert. Ein natürlicher Schlafdrink aus verschiedenen Kräuterextrakten, Mineralstoffen und Vitaminen bietet sich gut als Betthupferl an. Er hilft beim Entspannen und Abschalten.
Abendrituale
Versuchen Sie Ihren Geist und Körper zu entspannen und die Hektik des Alltags hinter sich zu lassen. Egal, ob Ihnen das nun bei einem Spaziergang am Abend, mit einem guten Buch oder mit einem entspannten Bad gelingt – wichtig ist, dass Sie am Abend Körper und Geist zur Ruhe bringen.
Mein Tipp
Sie schaffen es nicht, Ihr Gedankenkarussell zu stoppen? Dann schreiben Sie ein Schlaftagebuch. Alles, was Sie bedrückt, Ihnen nicht aus dem Kopf gehen möchte oder Sie morgens noch erledigen wollen, wird notiert. Sie werden sehen, es hilft Ihnen beim Abschalten und bringt Sie zur Ruhe.
Bildquelle: depositphotos
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