- Warum Schlaf als Krankmacher gilt.
- Was in der Schlafwissenschaft bereits erforscht wurde.
- Wie sich Schlafstörungen bemerkbar machen.
Knapp 35 % der österreichischen Bevölkerung leidet unter Schlafstörungen – in etwa jeder vierte Österreicher. Die Bandbreite ist groß und reicht von Einschlafstörungen bis hin zu Schlafapnoe.
Was man bereits über Schlafstörungen weiß
In der Schlafwissenschaft sind bisher rund 100 verschiedene Formen von Schlafstörungen bekannt. Die Gründe für nächtliche Schlafprobleme sind vielfältig. Meist treten Schlafstörungen in Verbindung mit körperlichen Erkrankungen, Stress oder aufgrund direkter Schlafkrankheiten, beispielsweise Schlafapnoe oder Schnarchen, auf. Auch ist bekannt, dass Frauen meist doppelt so häufig von emotional bedingten Ein- und Durchschlafstörungen betroffen sind, als Männer. Das gilt auch für die Restless-Legs-Erkrankung, welche ebenfalls zu Schlafstörungen führen kann. Männer hingegen leiden häufiger unter Schlafapnoe. Während lediglich 2 % der betroffenen Personen weiblich sind, leiden knapp 10 % der Männer unter nächtlichen Atemaussetzer. Auch schnarchen doppelt so viele Männer wie Frauen. Schlafbezogene Atmungsstörungen treten häufig ab dem 60. Lebensjahr auf.
Welche Ursachen und Symptome gibt es?
Die Ursachen können sowohl körperlicher, als auch psychischer Natur sein. Direkte Schlafkrankheiten, wie Schlafapnoe, Narkolepsie oder Schnarchen haben einen körperlichen Ursprung. Veränderte Hirnprozesse sowie eine zu schwache Muskulatur im Rachenraum sind hierfür verantwortlich. Auch körperliche Krankheiten, wie Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch Rheuma können sich negativ auf die Schlafqualität auswirken und zu Schlafproblemen führen. Angststörungen, Depressionen, Burnout und auch andere psychische Erkrankungen gelten ebenfalls als Auslöser für Schlafstörungen. Genauso wie Jetlag, Schichtarbeit, aber auch Suchtprobleme (Drogen, Alkohol, Medikamente) Schlafstörungen verursachen können.
Wie wirken sich Schlafstörungen aus?
Bereits eine Nacht mit weniger Schlaf kann sich am nächsten Tag bemerkbar machen. Wer nun für längere Zeit mit schlechtem Schlaf konfrontiert ist, weiß um die physischen und psychischen Auswirkungen. Eine erhöhte Tagesmüdigkeit, eine verminderte Leistungsfähigkeit oder eine gereizte Stimmung sind mitunter Folgen davon. Auch das Gehirn, welches die nächtlichen Schlafphasen nutzt, um gesammelte Informationen zu verarbeiten, ist durch den gestörten Schlaf nicht mehr voll funktionstüchtig. Nicht nur das Gehirn, sondern der ganze Körper leidet unter dem fehlenden Schlaf. Wichtige Körperfunktionen, aber auch das Immunsystem sind beeinträchtigt. Das Risiko ernsthafter Erkrankungen, beispielsweise Herz-Kreislauf-Beschwerden, steigt an.
Doch auch zu viel Schlaf (Narkolepsie) kann gefährlich sein. Plötzlich auftretende Schlafattacken im Alltag können sich gravierend auf die Betroffenen und dessen Umfeld auswirken. Hier empfiehlt sich eine schnellstmögliche Abklärung im Schlaflabor. Dort werden unter anderem Hirnströme, Muskelaktivität, Augenbewegungen, aber auch die Herzaktivität, der Puls sowie die Atembewegungen und der Atemfluss gemessen. Diese objektive Datenerhebung wird durch eine subjektive Erhebung, mittels Fragebögen, ergänzt.
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