Mit Anfang September naht wie jedes Jahr der Schulbeginn. Für viele Kinder und Jugendliche bedeutet das morgens nun wieder zwischen sechs und halb sieben Tagwache. Doch vor allem Jugendliche mühen sich meistens um diese Uhrzeit noch aus dem Bett.
Teenager als Nachteulen
Was oft als „zu spätes ins Bettgehen“ abgetan wird, hat aber in Wirklichkeit auch mit der „chaotischen“ Chronobiologie in der Pubertät zu tun. In dieser Zeit spielt der Hormonhaushalt verrückt. Das betrifft auch die Melatoninproduktion. Es kommt zu einer zeitlich verspäteten Ausschüttung des Schlafhormons und somit zu einem veränderten Schlaf-Wach-Rhythmus.
Während Kleinkinder und Erwachsene zu den „üblichen“ Schlafensstunden bereits recht müde sind, fühlen sich Teenager jedoch noch top fit. Jugendliche werden zu Nachteulen. Das rächt sich am nächsten Morgen, wenn der Wecker erbarmungslos den neuen Schultag ankündigt. Denn astatt den wichtigen neun Stunden Schlaf, die ein Teenager in dieser Wachstumsphase benötigen würde, kommen sie meistens auf lediglich sieben Stunden Schlaf oder noch weniger. Aus diesem Grund raten Schlafmediziner den Unterrichtsbeginn später anzusetzen.
Auch wenn man in Jugendzeiten Schlafmangel vermeintlich noch leichter wegsteckt als im Erwachsenenalter – er macht sich auf Dauer doch bemerkbar. Das Immunsystem wird geschwächt, das Wohlbefinden und vor allem auch das Leistungsvermögen werden verringert. Vor allem Letzteres wäre wichtig für die Aufnahme und Verarbeitung von gelernten Inhalten. Zudem werden erst im Schlaf tatsächlich die ganzen Informationen, also auch sämtliche Informationen aus dem Unterricht, langfristig gespeichert. Experten machen auch Schlafmangel mitverantwortlich für Lernprobleme und Leistungsdefizite bei Teenagern.
Was Eltern tun können
Eltern haben es in der Pubertät ebenso wenig leicht wie ihre Kinder. Lange, zähe Diskussionen können hier schon einmal nervenraubend sein. Dazu gehört auch die ewige Diskussion rund um die Zubettgehzeiten, welche nicht selten in einem Streit enden können. Doch Vorsicht! Streitgespräche zählen ebenso zu Schlafblockaden wie ein verschobener Schlaf-Wach-Rhythmus.
Als Elternteil ist es daher ratsam, auch Verständnis für die Situation der Kinder in dieser schwierigen Phase zu zeigen. Versuchen Sie Ihrem/Ihrer Sohn/Tochter zu zeigen, wie wichtig Schlaf ist und vermitteln Sie ihnen die Vorteile von ausreichend Schlaf:
- Schlafmangel macht unattraktiv. Man wirkt müde, ungesund und die Haut matt.
- Schlafmangel fördert die Anfälligkeit für unliebsame Pickel.
- Schlafmangel macht schlechte Laune und fördert Stimmungsschwankungen.
- Schlafmangel fördert Konzentrations- und Lernprobleme. Das kann sich auch auf die Noten auswirken. Was wiederum bedeutet, mehr lernen, weniger Zeit für Hobbies und Freunde.
- Schlafmangel fördert Heißhungerattacken. Das kann zu Übergewicht führen.
- Schlafmangel macht krank. Das Immunsystem wird geschwächt. Vor allem in der Teenagerzeit kann Schlafmangel auch die Anfälligkeit für depressive Erkrankungen fördern.
- Schlafmangel fördert die Unfallgefahr. Man ist weniger konzentriert.
Tipps für einen guten Start in einen neuen Schultag
Frische Luft am Morgen
Vorhänge auf und Fenster auf. Sauerstoff und Licht fördern den Aufstehprozess am Morgen. Licht hemmt die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin und regt die Serotoninproduktion an.
Powerfrühstück
Ein gesundes Frühstück versorgt den Körper mit allen nötigen Vitaminen und genügend Energie für einen guten Unterrichtsstart. Denn auch ein knurrender Magen kann die Konzentration stören. Statt zucker- und fetthaltigen Speisen, sollten Sie Ihren Kindern jedoch ein gesundes, nährstoffreiches Frühstück bieten. Frisches Obst, Vollkornprodukte und Eiweiß sorgen für ausreichend Energie und Kraft.
Bewegung
Egal ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad; Bewegung an der frischen Luft lässt auch die letzte Müdigkeit verschwinden. Der Kreislauf kommt in Schwung und der Geist erhält einen Frische-Kick. Zudem kann man sich bereits auf dem Weg zur Schule mit seinen Freunden austauschen.
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