Studien zeigen, nächtliche Sorgen und Stimmungstiefs sind keine Seltenheit. Nachts wachliegen und grübeln tun viele, doch woran liegt das?
Trübe Stimmung in der Nacht
Neben dem schwierigen Einschlafen zählt auch ein verfrühtes Erwachen zu den häufigsten Ursachen für nächtliche Durchschlafstörungen. Man wacht mitten in der Nacht oder gegen die frühen Morgenstunden auf und kann einfach nicht mehr einschlafen. Die Gedanken nehmen an Fahrt auf und beginnen meist um ein Problem herum zu kreisen. Das hindert nicht nur am Wiedereinschlafen, sondern wirkt sich auch drückend auf die Stimmung aus. Meist erscheint das Problem belastender als am Tag oder gar als schier unlösbar. An ein entspanntes Wieder-Einschlafen ist nicht mehr zu denken.
Warum Trübsal blasen nachts häufiger ist
Nächtliche Stimmungstiefs können jeden von uns einmal betreffen. Stören diese „kleinen Depressionen“ jedoch die Nachtruhe so sehr, dass sich diese auch auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit am Tag auswirken, so kann dies ein erstes Indiz für eine Schlafstörung sein. Die Gründe für nächtliches Trübsal blasen sind vielfältig und können sowohl organischen, als auch psychischen Ursprungs sein.
Gegen die frühen Morgenstunden hin arbeitet der Körper meist auf Sparflamme. In dieser Phase durchläuft der Organismus ein Leistungstief. Auch die Körpertemperatur nimmt in dieser Zeit ab. Durch das ausgeschüttete Schlafhormon Melatonin fühlt man sich müde und es wäre eigentlich auch jene Zeit, in der man schläft. Melatonin versetzt den Körper in einen Ruhemodus, sorgt zudem für Entspannung und eine wohltuende Wirkung im Schlaf.
Ist man nun jedoch wach, so wirkt sich die erhöhte Melatonin-Konzentration im Blut negativ auf die Stimmung aus. Dies lässt sich gut mit den dunklen, kalten Wintermonaten vergleichen. Das fehlende Tages- und Sonnenlicht, in Kombination mit einem erhöhten Melatonin-Gehalt im Blut, kann zu einer depressiven Stimmung in der kalten Jahreszeit führen. Wer also zur falschen Zeit in der Nacht erwacht, nimmt durch den erhöhten Melatonin-Spiegel Sorgen und Ängste belastender eher wahr, als sie in Wirklichkeit sind.
Zudem hält das nächtliche Grübeln vom Eigentlichen – nämlich vom Schlaf – ab. Nachts brauchen Körper und Geist die nötige Erholung, um sich von den Strapazen am Tag zu erholen. Fehlt diese, so fällt die Regenerationszeit zu kurz aus. Folglich fühlt man sich am nächsten Morgen wie gerädert. Dieses Gefühl kann sich nun durchaus über den ganzen Tag hinweg erstrecken. Unkonzentriertheit und Leistungstiefs können die Folge sein.
Ein weiterer Grund, warum man nachts nicht schlafen kann, liegt möglicherweise auch daran, dass man sich im Dunkeln unwohl fühlt. Sorgen sind hier weniger der Auslöser, dennoch kann dieser Umstand dazu führen, dass man nachts verstärkt negative Gedanken empfindet.
Was gegen nächtliche, negative Gedanken hilft
- Sollten Sie nachts einmal aufwachen und ins Grübeln verfallen, versuchen Sie sich bewusst zu machen, dass Ihre Hormonhaushalt Schuld daran hat.
- Versuchen Sie zudem den Blick auf den Wecker zu vermeiden. Denn dadurch setzen Sie sich nur noch zusätzlich unter Druck. Es hindert lediglich am erneuten Einschlafen.
- Achten Sie zudem darauf, dass Ihr Schlafzimmer gut abgedunkelt ist. Denn bereits die kleinsten Lichtquellen können dazu führen, dass man schlechter schläft. Das gilt auch für das Standby Licht von Elektrogeräten.
- Auch Lärmquellen können den Schlaf stören. Schlafexperten empfehlen daher einen möglichst ruhigen Raum als Schlafzimmer auszuwählen. Fernab jeglicher Lärmquellen.
- Schlafdrinks können zudem das entspannte Einschlafen fördern. Vor allem natürliche Relaxing-Drinks, auf Basis von Kräuteressenzen, Vitaminen und schlaffördernden Spurenelementen, sorgen für die nötige Entspannung von Körper und Geist.
- Achten Sie zudem auf ein gesundes Bettklima. Denn nächtliches Schwitzen fördert nicht nur das Mikroleben im Bett, sondern kann auch dazu führen, dass man schlechter und vor allem weniger tief schläft.
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