Nein, unter Biohacking versteht man nicht ein neues kulinarisches Trendgericht. Bei Biohacking geht es darum, den eigenen Körper besser kennenzulernen, quasi zu „hacken“ und so das Bestmögliche für seine Gesundheit herauszuholen bzw. diese zu optimieren.
Biohacking wird recht individuell angewendet, was eine einheitliche Definition erschwert. Allgemein kann man sagen: Unter Biohacking versteht man die „do it yourself“-Biologie, eine gesellschaftliche, biotechnische Bewegung, bei der sich jeder Einzelne die Errungenschaften und Erfahrungen der Umweltwissenschaften sowie Biologie zunutze macht. Salopp gesagt: eine Kombination aus Hacking (technisch) und Biologie. Biohacking versteht sich als Gesundheits- und Lifestyle-Ansatz.
Woran erkennt man Biohacking?
Biohacking lässt sich an drei wesentlichen Hauptmerkmalen erkennen:
- Biohacker kennen ihren eigenen Körper sehr gut (gutes Körpergefühl)
- Biohacker suchen nach individuellen Lösungsansätzen
- Biohacker werden von sich selbst aus aktiv
Biohacker & Körpergefühl
Um den eigenen Körper zu „hacken“, verwenden Biohacker verschiedene Methoden (Tools). Dabei gilt, je besser man sich selbst und seinen eigenen Körper kennt, desto besser. So kann man auch gezielter auf individuelle Probleme wie beispielsweise Schlafprobleme, Stress etc. reagieren und diese beseitigen.
Durch Selftracking (Medizintechnik) wird der Körper analysiert. So lässt sich die individuelle Leistungsfähigkeit noch besser steigern.
Biohacker & individuelle Lösungsansätze
Mittels der vorhandenen Kenntnisse kann man sich selbst durch tracken hacken. Vereinfacht gesagt, sich selbst beobachten, Parameter messen, notieren und analysieren. Biohacking kann man gezielt als Tool für eine Schlafoptimierung einsetzen. Aber auch als Konzentrations- oder bei Foodhacking. Biohacking lässt sich vielfältig und vor allem individuell einsetzen.
Biohacker & selbst aktiv
„Jeder ist seines Glückes Schmied“. Das gilt auch für den Erfolg und die Gesundheit. Man selbst muss die Initiative ergreifen und aktiv dazu beitragen mit einem gesunden Schlaf, einem gesunden Lebensstil etc. Man muss also selbst aktiv werden. Das beginnt bereits bei der eigenen Einstellung. Damit sind keine gefährlichen oder gesundheitsgefährdenden Selbstversuche gemeint, sondern eine positive Art bzw. Grundhaltung, das Leben und die Gesundheit verändern bzw. verbessern zu wollen.
Ähnlich wie Computerhacker Schwachstellen bei Programmen oder Sicherheitssystemen aufdecken, suchen Biohacker nach Schwachstellen am eigenen Körper und analysieren sowie verbessern diese. Damit verfolgen sie einen lösungsorientierten Ansatz.
Warum Biohacking?
Die Motivation für Biohacking ist individuell. Das kann das Erreichen von persönlichen Höchstleistungen, einem besseren Lebensgefühl, einer Optimierung der Schlafsituation, bis hin zu verbesserten Alltagssituationen wie Konzentrationssteigerung sein.
Studien (Pew research center, Washington D.C.) zeigen, dass Biohacking noch nicht komplett in der amerikanischen Gesellschaft angekommen ist. Rund 70 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen Methoden wie das Einpflanzen von Mikrochips unter die Haut zu extrem wären. Es gibt eine steigende Zahl von Biohackern, die als Ersatz für Zahlungsmittel oder Identitätsnachweise einen Mikrochip unter die Haut einsetzen lassen.
Biohacking in Deutschland
Im Vergleich zu Amerika ist das Biohacking in Deutschland noch recht wenig verbreitet und weit aus weniger extrem. Im Vordergrund der Biohacker-Bewegung in Deutschland steht die natürliche Philosophie. Es sind zwar technische Hilfsmittel „erlaubt“, allerdings haben Umwelt und Nachhaltigkeit einen wichtigen Stellenwert.
Tipps für Einsteiger-Biohacker
Blaulichtfilter-Brillen
Blaulicht, welches über die Netzhaut des Auges aufgenommen wird, hemmt die Melatoninproduktion und gaukelt dem Körper vor, es wäre helllichter Tag. Durch die verminderte Melatoninproduktion wird das Einschlafen erschwert. Spezielle Blaulichtfilter-Brillen wirken diesem Problem entgegen und blocken das störende, blaue Licht. Sowohl der Einschlafprozess, als auch der Schlaf können anhand dieser Brille optimiert werden.
Kalte Dusche am Morgen (kalte Thermogenese)
Laut Biohacking birgt eine kalte Dusche am Morgen zahlreiche Vorteile. Man ist schneller munter. Unter anderem soll dadurch das Immunsystem verbessert sowie die Lebenserwartung gesteigert bzw. die Fettverbrennung angekurbelt werden.
Meditation
Die positive Wirkung von Meditation ist schon sehr lange bekannt. Wie man meditiert, ist eine persönliche Geschmackssache. Ob nun im Lotus-Sitz oder bei einem Spaziergang (zum Beispiel ein abendlicher Spaziergang als Einschlafritual) – es gibt zahlreiche Möglichkeiten. Im Vordergrund sollte das Training der eigenen Achtsamkeit stehen.
Intermittierendes Fasten
Auch als Intervallfasten bekannt, wird diese Ernährungsmethode immer beliebter. Der Grundgedanke hinter dem intermittierenden Fasten ist jener, dass man zwischen den einzelnen Mahlzeiten längere Pausen einplant. Dadurch soll nicht nur das Körperfett reduziert werden, sondern auch der Blutzucker reguliert und Entzündungen im Körper gelindert werden.
Schlafoptimierung
Besser schlafen wollen viele, doch nur die wenigsten wissen wie. Neben einem professionellen Schlafcoaching kann man auch selbst zu einem besseren Schlaf beitragen. Schlaf gilt als Fundament für die Gesundheit. Wer also schlecht schläft, merkt dies meist am nächsten Tag. Neben Konzentrationsproblemen fühlt man sich oft müde und schlapp. Langfristig schlechter Schlaf kann dabei zu gravierenden gesundheitlichen Problemen führen. Wer also über einen längeren Zeitraum schlecht schläft, sollte dies medizinisch abklären lassen. Ernährung und Bewegung sind wichtige Bausteine, wenn es um den gesunden Schlaf geht.
Paleo- oder Bulletproof-Diät
Die Paleo-Ernährung zählt zu den ältesten Biohacks und ist auch häufig unter dem Begriff „Steinzeit-Ernährung“ bekannt. Bei der Paleo Ernährung geht man davon aus, dass die moderne Landwirtschaft die Ernährung geprägt und verändert hat, durch überregionale Produkte, große Mengen, ständige Verfügbarkeit der Produkte etc. Es fand also eine große Ernährungsumstellung statt. In der Philosophie von Paleo geht man jedoch davon aus, dass sich der Körper evolutionär noch nicht angepasst hat. Deshalb setzt Paleo auf regionale und saisonale Produkte. Der Fokus liegt dabei auf natürlichen Produkten (keine Fertigprodukte, keine Zusatzstoffe). Die Bulletproof Diät ist ähnlich zu Paleo, basiert jedoch zusätzlich noch auf dem Bulletproof Coffee und anderen Supplements (Nahrungsergänzungsmittel). Beide Ernährungsformen haben das gemeinsame Ziel, dem Körper möglichst viel an hochwertiger Nahrung zu liefern. Hier bietet sich der SAMINA Night Drink, basierend auf den vielen verschiedenen, gesunden Kräutern, als ideale Einschlafhilfe und Gute-Nacht-Drink, an.
Biohacking lässt sich auch auf andere Lebens- und Gesundheitsbereiche anwenden. So kann man beispielsweise neben dem Schlafverhalten auch den Blutzuckerspiegel, den Stresslevel, aber auch die Pulsfrequenz oder den Fitnesslevel tracken, um diese zu optimieren. Vor allem Sport wirkt sich positiv auf das Gehirn und auch auf den Schlaf aus. Hier sollte jedoch auch bedacht werden, dass man nach jeder Sporteinheit auch eine Regenerationspause für den Körper einplant.
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Textquelle: https://www.pewresearch.org/science/2016/07/26/u-s-public-wary-of-biomedical-technologies-to-enhance-human-abilities/