Lesedauer: 1 Minute
Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmt immer mehr. An ein Abschalten von der Arbeit am Feierabend ist meist nicht zu denken, da durch Smartphone und Email eine ständige Erreichbarkeit oft schon vorausgesetzt wird. Dies kann sogar so weit gehen, dass das daraus entstehende Gedankenkarussell den gesunden Schlaf raubt. Welche Punkte genau den gesunden Schlaf beeinträchtigen können, wurde von der Psychologin Jolien Vleeshouwers vom National Institute of Occupational Health in Oslo und ihrem Team untersucht. Bei der Befragung von 5000 Männern und Frauen kristallisierten sich vier konkrete Schlafqualität mindernde Themen heraus.
- Der Berg an Arbeit: Unangefochten auf Platz 1 ist die Menge an Arbeit. Dass diese sich nur schwer abarbeiten lässt, stellt unter den Probanden die größte Sorge dar.
- Geringer Handlungsspielraum: An zweiter Stelle steht der geringe Handlungsspielraum. Bei den Befragten wurde der Schlaf beeinträchtigt, da diesen im Beruf zu wenig Selbstbestimmung zugestanden wird.
- Rollenkonflikte: Als zusätzlicher Schlafräuber entpuppten sich Rollenkonflikte. Darunter versteht man die Unvereinbarkeit der persönlichen Ziele und Wertvorstellungen mit den Aufgaben und Erwartungen des Arbeitgebers.
- Fehlende Unterstützung der Vorgesetzten: Zuletzt reiht sich die mangelnde Hilfestellung der Vorgesetzten, sowohl fachlich als auch emotional.
Es gibt jedoch noch mehr arbeitsbedingte Schlafstörer. Auch Schichtarbeit oder flexible Arbeitszeiten führen häufig zu schlechtem Schlaf. Zu diesem Schluss kommt die Techniker Krankenkasse aufgrund der 2017 durchgeführten Studie „Schlaf gut, Deutschland“.
Schlafstörungen bergen zahlreiche Risiken
Neben gesundheitlichen Problemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht und Verdauungsproblemen können Schlafstörungen weitere Einbußen zur Folge haben. Schlechter Schlaf kann unter anderem zu Konzentrationsstörungen, Erschöpfung, Gereiztheit, Gedächtnisproblemen, Tagesmüdigkeit und einem erhöhten Unfallrisiko führen.
So vermeiden Sie arbeitsbezogenen Schlafmangel
- Lassen Sie den Arbeitstag bei einem Spaziergang an der frischen Luft ruhig ausklingen. Versuchen Sie währenddessen die Dinge, die Sie beschäftigen, zu verarbeiten und loszulassen.
- Schränken Sie Ihre Erreichbarkeit ein. Legen Sie Ihr Smartphone einmal ohne schlechtes Gewissen zur Seite. Aber bitte nicht ins Schlafzimmer. Im Schlafzimmer stören technische Geräte. Denn der erzeugte Elektrosmog und das Blaulicht beeinträchtigen den regenerativen Schlaf.
- Das Gedankenkarussell dreht sich unaufhörlich und verursacht Einschlafprobleme? Entspannungsübungen wie beispielsweise Yoga und autogenes Training sind hilfreich beim Stressabbau und unterstützten den Einschlafprozess.
- Wenn Sie unter einem Schlafdefizit leiden, können Sie versuchen, dieses tagsüber durch einen Powernap von max. 20 Minuten auszugleichen.
Bildquelle:@Fotolia
Quellen: Studie „Effects of Psychological and Social Work Factors on Self-Reported Sleep Disturbance and Difficulties Initiating Sleep“: (http://www.journalsleep.org/ViewAbstract.aspx?pid=30538)
Studie TK „Schlaf gut Deutschland“: (https://www.tk.de/centaurus/servlet/contentblob/962472/Datei/79442/TK-Schlafstudie-2017-Studienband.pdf)