- Schlaf fördert körperliche und geistige Entwicklung
- Schlafmangel vorbeugen
- Tipps für ein entspanntes Zubettgehen
Schläft Ihr Kind schlecht ein oder nicht gut durch? Vor allem Kleinkindern fällt die Umstellung vom elterlichen Schlafzimmer in das eigene Zimmer meist schwer, was sich auch im Schlafverhalten bemerkbar machen kann. Häufig schlafen die Kleinen unruhiger oder wachen nachts mehrmals auf. Dabei spielt Schlaf bereits von Beginn an eine zentrale Rolle für die Gesundheit und insbesondere bei Babys, Kleinkinder und Kinder auch für ihre Entwicklung.
Schlaf fördert körperliche und geistige Entwicklung
Sämtliche Eindrücke des Tages und alles Gelernte werden nachts vom Gehirn verarbeitet und gespeichert. Dabei erholt und regeneriert sich der kleine Körper. Wachstumshormone werden ausgeschüttet und kleine Zellreparaturen vorgenommen. Der Körper tankt im Schlaf neue Kraft, um gesund wachsen zu können. Im Durchschnitt braucht beispielsweise ein zweijähriges Kind rund 12 bis 13 Stunden Schlaf pro Nacht. Die Schlafdauer und das Schlafbedürfnis sinken mit zunehmendem Alter der Kinder. So benötigt ein sechsjähriges Kind zwischen 10 und 11 Stunden Schlaf, um am nächsten Tag fit und ausgeruht zu sein.
Ein Schlafmangel macht sich auch bei Kleinkindern schnell bemerkbar. Egal ob dieser nun Einschlaf- oder Durchschlafproblemen geschuldet ist. Die verkürzten Ruhezeiten spiegeln sich am nächsten Tag wider. Die betroffenen Kinder sind meist unausgeglichen, unruhiger und quengeliger. Die nächtlichen Unruhen bekommen auch häufig die Eltern zu spüren. Denn auch ihnen fehlt es dadurch an Schlaf. Vor allem dann, wenn die Kleinkinder nachts nach dem Aufwachen nicht gleich oder nur wieder schwer einschlafen können. Dabei sollten auch die Eltern am nächsten Tag wieder „funktionieren“ und fit sein.
Schlafmangel kann sich bei der körperlichen und mentalen Gesundheit bemerkbar machen – sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern. Tagesmüdigkeit, chronische Müdigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwächen, Lernunfähigkeit oder auch ein gesteigertes Aggressionspotenzial können Symptome von zu wenig Schlaf bei Kindern sein. Um einem möglichen Schlafmangel vorzubeugen und ein entspanntes Zubettgehen zu fördern, haben wir ein paar Tipps für Sie zusammengefasst.
Schweres und Spätes Abendessen:
Ein zu spätes und zu schweres Abendessen sollte vermieden werden. Dieses könnte ansonsten im Magen liegen und den Einschlafprozess erschweren. Schlafexperten empfehlen, mindestens eine – besser drei Stunden – vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen. Koffeinhaltige Getränke, wie Cola oder bestimmte Teesorten, sollten abends vermieden werden.
Lichtquellen im Schlafzimmer:
Prinzipiell raten Schlafexperten darauf zu achten, dass sich das Schlafzimmer gut abdunkeln lässt. Doch vor allem kleine Kinder haben meist Angst vor der Dunkelheit. Hierfür gibt es spezielle Nachtlichter, die als Lichtquellen herangezogen werden können.
Schlafzimmergestaltung und Raumklima:
Generell gilt, zu wenig Sauerstoff im Zimmer hemmt den Schlaf und kann Kopfschmerzen fördern. Deshalb empfiehlt es sich, stets vor dem Schlafengehen gut durchzulüften. Aber auch die Zimmergestaltung kann zur nächtlichen Ruhe beitragen. Achten Sie darauf, dass Sie bei der Farb- und Materialauswahl auf ruhige Akzente setzen und grelle sowie aktivierende Farben und Muster vermeiden. Bevorzugen Sie natürliche Materialien – sowohl bei der Einrichtung als auch bei der Schlafunterlage. Ein Schlafzimmer sollte wenn möglich auch kein Spielzimmer sein. So kann sich Ihr Kind abends gut auf den Schlaf einstellen und wird nicht durch Spielsachen abgelenkt.
Einschlaf- und Abendrituale:
Zelebrieren Sie mit Ihrem Kind den Schlaf. Es empfiehlt sich, eine abendliche Routine einzuführen. Beispielsweise das gemeinsame Zähneputzen, Vorlesen oder Kuscheln. Einschlafrituale helfen den Kindern, sich zu orientieren. Zudem gewöhnt sich auch der Körper daran und signalisiert, dass es langsam Zeit zum Schlafengehen wird. Die regelmäßigen Einschlafrituale fördern die Müdigkeit und sorgen für die nötige Ruhe beim Kind. Achten Sie jedoch darauf, dass das Abendritual ruhig und nicht aktivierend ist. Das gilt auch für die Bücherauswahl.
Spiel, Spaß und Bewegung:
Fördern Sie bereits tagsüber die Müdigkeit und lassen Sie Ihr Kind viel Zeit an der frischen Luft spielen und bewegen. Egal ob beim Spazieren, auf dem Spielplatz oder im Garten – Kinder lieben das Toben und Rennen. Die viele Bewegung macht nicht nur Spaß, sondern sorgt auch dafür, dass Ihr Kind abends müde ist.
Ruhige Abende und regelmäßige Schlafenszeiten:
Lassen Sie den Abend am besten ruhig ausklingen. Vermeiden Sie Streitereien und wildes Herumtoben. Das gilt auch für aufregende oder aufwühlende Filme, Hörbücher und Bücher. Abendrituale sorgen für die nötige Ruhe. Läuten Sie beispielsweise den Abend mit einem gemeinsamen Familienessen ein. Auch das Zubettgehen zur selben Zeit fördert das nächtliche (Durch)Schlafen.
Reizüberflutungen:
Ebenso können Reizüberflutungen dazu beitragen, dass Kinder nicht zur Ruhe kommen können und das Einschlafen erschwert wird. Häufig führen zu viele Bilder oder zu laute Töne schnell einmal dazu, dass sich vor allem ein Kleinkind überfordert fühlt. Deshalb ist es ratsam den Smartphone-, Tablet-, TV- oder PC- Gebrauch bei Kindern sehr einzuschränken und auf ein Minimum zu reduzieren.
Sorgen und Probleme:
Sprechen Sie mit Ihren Kindern über Dinge, die Ihre Kinder beschäftigen. Sprechen Sie auch mit älteren Kindern darüber, wie deren Schul- oder Kindergartenalltag war. Vermitteln Sie ihnen das Gefühl, dass sie sich stets geborgen und beschützt fühlen können. Denn Sorgen und Probleme können dazu führen, dass man nachts schlecht oder unruhig schläft.
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