Bei einer Myogelose handelt es sich um eine punktuelle Muskelverhärtung. Der betroffene Muskel schwillt an, schmerzt bei Bewegung und/oder Druck und ist in einem dauerhaften Anspannungszustand (hoher Muskeltonus). Die Folgen sind Bewegungseinschränkungen und Einbußen der Flexibilität.
Muskelverhärtungen bilden sich häufig in den statisch arbeitenden Muskeln des Nackens und Rückens, deren Aufgabe es ist, den Körper gegen die Schwerkraft aufrecht zu erhalten. Patienten mit chronischen Rücken- oder Nackenschmerzen leiden oft unter einer unbehandelten und unerkannten Myogelose-Erkrankung. Selbst Kinder sind bereits davon betroffen.
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Dauerhafte Beanspruchung und Überbeanspruchung des Muskels
Wenn ein Muskel über einen längeren Zeitraum beansprucht wird und ihm zu wenig Regenerationszeit eingeräumt wird und/oder er überlastet wird, kommt es anschließend zu einer Gefäßkompression. Das hat zur Folge, dass die Blutversorgung des betroffenen Muskels unzureichend ist. Dabei erhalten die Muskelzellen außerdem nicht genug Sauerstoff und anfallende Stoffwechselendprodukte können nicht komplett abtransportiert werden. Das führt letztendlich zu einer Erhöhung der Muskelspannung, die gegebenenfalls zu Schwellungen führen und der betroffene Muskel sowie das umliegenden Fasziengewebe verhärten sich. Überbeanspruchung heißt nicht automatisch schwere körperliche Arbeit oder Sport, sondern schließt einseitige Körperhaltungen wie langes Sitzen mit ein. Auch das Tragen ungünstiger Schuhe, nächtliches Zähneknirschen oder Kieferfehlstellungen können zu Verspannungen einzelner Muskelgruppen führen.
Entzündungen, Verletzungen und Krankheiten
Zu einer Myogelose kann es auch kommen, wenn die Muskeln in einem Körperbereich ständigen Reizen ausgesetzt sind. Dies ist zum Beispiel bei Magen-Darm-Erkrankungen der Fall, da sie häufig eine erhöhte Spannung der Bauchmuskulatur zur Folge haben.
Auch Verletzungen oder verletzungsbedingte Schonhaltungen können eine Muskelverhärtung auslösen. Selbiges gilt für entzündliche Gelenk- oder Muskelerkrankungen.
Eine Morbus Parkinson-Erkrankung beginnt oft mit unspezifischen Symptomen wie Muskelverspannungen.
Physische Beanspruchung und Stress
Die Spannungszustände der Muskeln und Faszien werden in erster Linie von Sympathikus und vom Parasympathikus beeinflusst. Bei Stress werden Stresshormone ausgeschüttet, die das sympathische Nervensystem aktivieren. Der gesamte Organismus wird in Alarmbereitschaft versetzt und die Spannung der Muskeln und Faszien erhöht sich. Bestenfalls sorgt der Parasympathikus anschließend für einen Entspannungszustand. Die Stresshormone werden neutralisiert, so dass sich die Spannungen der Faszien und Muskeln wieder auf ein Normalmaß reduzieren kann.
Vielen Menschen gelingt es jedoch nicht mehr, diesen Entspannungszustand zu erreichen. Grund hierfür, ist die Vielzahl der stressauslösenden Faktoren (Stressoren), die den Körper permanent in einen sympathischen Spannungszustand versetzen. Dadurch stellt sich eine chronisch erhöhte Muskelspannung ein, die zu Muskelverhärtung führen kann.
Dieser Teufelskreis wirkt sich letztendlich auf den gesamten Körper aus. Die Faszien verlieren ihre Gleitfähigkeit und der Transport der Lymphflüssigkeit ist beeinträchtigt. Das für Reparaturprozesse wichtige Fibrinogen wird in Fibrin umgewandelt und der Verklebungsprozess innerhalb des Fasziengewebes beginnt, wodurch auch die umliegende Muskulatur in Mitleidenschaft gezogen wird.
Fehlernährung und Flüssigkeitsmangel
Die Gesundheit des Muskel- und Fasziengewebes ist von der Zufuhr verschiedener Nährstoffe abhängig. So kann ein Mangel an Proteinen, Vitamin D, Calcium, Magnesium und Kalium das Muskelgewebe langfristig schädigen. Die Muskeln können nicht mehr optimal mit Nährstoffen versorgt werden und verspannen sich. Zudem kann auch Flüssigkeitsmangel sich negativ auf die Muskelgesundheit auswirken, da dadurch ebenfalls deren Versorgung gestört wird.
Ungeeignete Schlafhaltung, Schlafdefizit und ungesunder Schlaf
Im Schlaf wird der Organismus in einen Entspannungszustand versetzt und es finden Regenerationsprozesse an allen Körperstrukturen statt. Die Voraussetzungen hierfür sind zum einen eine ausreichende Schlafdauer und zum anderen eine optimale Schlafqualität. Darüber hinaus muss der Körper nachts orthopädisch korrekt gelagert sein, damit die Regeneration der aktiven und passiven Bewegungsstrukturen (Muskeln, Knochen, Faszien, Gelenke, Bandscheiben usw.) reibungslos funktionieren kann. Eine falsche Körperlagerung, zu wenig oder ungesunder Schlaf zählen daher zu den Hauptursachen für eine Myogelose-Erkrankung, da diese Faktoren eine optimale Regeneration des Organismus verhindern.
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Symptome
Eine Muskelverhärtung sollte man schnellstmöglich behandeln, da sich die Symptome im Verlauf stetig verschlimmern. Dabei wird anfänglich eine knötchenförmige Verhärtung ertastet, die mit einem erhöhten Spannungsgefühl des Muskels einhergeht. Im weiteren Verlauf treten Schmerzen auf und die Region reagiert empfindlich auf Druck. Der Muskel arbeitet nicht mehr optimal und verliert an Kraft. Das führt zu Bewegungseinschränkungen und Fehlhaltungen, die sich negativ auf den gesamten Bewegungsapparat auswirken können. Typisch sind auch sogenannte Verspannungskopfschmerzen. Zusätzlich steigt das Risiko, eine Zerrung oder einen Muskelfaserrisses zu erleiden, stark an.
Quellen
http://www.heilpraxisnet.de/symptome/muskelverhaertung.html
http://gesundpedia.de/Muskelverhärtung
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https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/morbus_parkinson/article/295234/tremor-kommt-oft-erst-muskelhartspann.html