Schlafmangel beeinträchtigt das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit vieler Menschen sehr massiv. Sowohl die Aufmerksamkeit als auch die kognitiven Fähigkeiten leiden unter Schlafstörungen und Schlafdefiziten. Langfristig werden körperliche Beschwerden wie Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 usw. folgen. Es wird sogar vermutet, dass dauerhaft zu wenig Schlaf mit einer erhöhten Sterblichkeit einhergeht. Bisher ist immer noch relativ wenig über die physischen und psychischen Folgen von Schlafmangel bekannt. Fest steht, dass sowohl der Hormonhaushalt als auch die verschiedenen Hirnareale in Mitleidenschaft gezogen werden. Welche Auswirkungen zu wenig Schlaf auf das menschliche Verhalten haben kann, lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Negative Stimmung/ Wut
Wer zu wenig schläft, fokussiert sich auf negative Gedanken, wirkt gereizt, wütend oder depressiv. Die emotionale Verarbeitung ist Aufgabe verschiedener Hirnareale, die miteinander in Verbindung stehen. Schlafmangel trennt diese Verbindung und das kann sich negativ auf die Gefühlswelt der Betroffenen auswirken.
Lernschwierigkeiten
Ein waches Hirn nimmt Informationen auf und speichert sie während des Schlafes ab. Bleibt der Schlaf aus, führt das zum Verlust der Erinnerungen und zu Problemen beim Lernen.
Verzerrte Wahrnehmungen
Ein müdes Gehirn schafft es nicht, die Reaktionen des Gesprächspartners richtig zu entschlüsseln. Die negative Folge sind Fehlinterpretationen in der Kommunikation, die letztendlich zu Streit und/oder Missverständnis führen können
Verlust des Humors und der Lockerheit
Schlafmangel beeinträchtigt die kognitiven Prozesse negativ. Das führt zum Verlust des Humors. Insgesamt wirken unausgeschlafene Menschen angespannt und gereizt.
Halluzinationen/ Geistesabwesenheit
Ein ausgeruhtes Gehirn filtert aus tausenden Informationen, die über die Sinne aufgenommen werden, die wichtigen aus. Das schützt vor einer „Reizüberflutung“. Ein müdes Gehirn kann nicht richtig filtern, das kann zu Halluzinationen und zu einer verschlechterten Sinneseindrucksverarbeitung führen.
Sprachprobleme
Bei ausgeschlafenen Menschen ist die Hirnregion, die für die Sprachverarbeitung verantwortlich ist, hochaktiv. Wer nicht ausreichend geschlafen hat, bekommt Probleme beim Sprechen.
Heißhunger
Schlafmangel verursacht Heißhungerattacken. Schuld daran sind Veränderungen des Hormonhaushaltes sowie eine geringere Aktivität im Frontallappen.
Anhaltender Schlafmangel, wie beispielsweise bei Nachtarbeit, führt zu irreversiblen Schäden im Gehirn. Das zeigt einmal mehr, wie wichtig ein geregelter Tag-Nacht-Rhythmus, mit ausreichend Schlaf für die Gesundheit und das Wohlbefinden jedes Einzelnen ist.
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Quelle: Redaktion – Einfach gesund schlafen