Zu wenig Schlaf, schlechter Schlaf, ständige Erreichbarkeit – die Zeichen für Erholung stehen schlecht. Dies erhöht nicht nur den Druck dem wir ständig ausgesetzt sind, sondern oft auch den Blutdruck.
Prof. Dr. med. Bernd Sanner, Vorstandsmitglied der deutschen Hochdruckliga und ärztlicher Direktor am Agaplesion Bethesdo Krankenhaus Wuppertal erklärt, dass bei täglich weniger als sechs Stunden Schlaf das Risiko, Bluthochdruck zu entwickeln, bei 60 % liegt. Wird dies noch von Ein- oder Durchschlafstörungen begleitet, ist das Risiko viermal höher!
Gestörter Tiefschlaf erhöht Risiko für Bluthochdruck
Durch das Fehlen von Erholungszeiten und Pausen ist meist der Spiegel des Stresshormons Cortisol stark erhöht, was sich wiederum negativ auf den Schlafverlauf auswirkt. Das Einschlafen ist oft erschwert, die Tiefschlafphasen gestört. Amerikanische Wissenschaftler haben belegt, dass fehlende Tiefschlafphasen mit erhöhtem Blutdruck in Verbindung stehen: zu Beginn der Studie hatte keiner der 784 Studienteilnehmer (durchwegs Männer mit einem Durchschnittsalter von 75 Jahren) Bluthochdruck, nach ca. 3 Jahren jedoch 243. Die 243 betroffenen Probanden verbrachten nur ein Viertel der Zeit im Tiefschlaf.
Schlafmangel erhöht Entzündungsaktivität
Wie Dr. Sanner weiter ausführt, wird durch Schlafmangel die Entzündungsaktivität im Körper erhöht, was zu einer schnelleren Gefäßverkalkung führt. Unterschiedlichste Studien haben gezeigt, dass zu wenig Schlaf so langfristig Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern kann.
Schlafstörungen stören das natürliche „Dipping“
Bei ungestörtem Schlaf und bei gesunden Menschen fällt der Blutdruck in der Nacht zwischen zehn und 20 % ab, dieser Vorgang wird als „Dipping“ bezeichnet. Ist der Schlaf schlecht oder zu wenig, wird das „Dipping“ gestört. Laut Prof. Dr. Sanner kann dies nicht nur einen Abfall verringern, sondern sogar zu einer Erhöhung des Blutdrucks während der Nacht führen.
Ausreichend Schlaf tanken und Schlafstörungen vermeiden
Ein klares Zeichen dafür dem Schlaf und allem, was gesunden Schlaf unterstützt, wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen:
- Ausgeglichene work-life-balance
- Regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus
- Schlafumgebung und Schlafunterlage
- Ernährung
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Quelle: Deutsche Hochdruckliga e.V. | https://www.hochdruckliga.de/stellungnahme/items/stressfaktor-schlafmangel.html
https://www.hochdruckliga.de/nachrichtendetails/items/tiefschlaf-schuetzt-vor-bluthochdruck.html