Ein weiterer Aspekt, dass Alkohol ein Schlafstörer und kein „Schlafbringer“ ist, wurde von einem Team rund um Dr. Ch. Nicholas, Universität Melbourne, Australien, entdeckt.
Bei 24 College Studenten – sowohl 12 weibliche als auch 12 männliche Probanden – wurde mittels EEG im Vergleich die Auswirkung von Alkoholkonsum sowie von keinerlei Alkoholkonsum unmittelbar vor dem Schlafen gehen untersucht. Die Auswertung der Daten ergab einen großen Unterschied, ob Alkohol konsumiert wurde oder nicht: Im EEG wurde ersichtlich, dass Alkohol nicht nur die erwarteten Anzeichen von Tiefschlaf in der frühen Schlafphase verstärkte. Gleichzeitig wurde im frontalen Bereich des Gehirnes ein erhöhter Alpha-Wellen-Strom, der mit entspannter Wachheit bzw. dem Übergangsstadium von Wachsein in Schlafen beschrieben werden kann, entdeckt. Keineswegs also Tiefschlaf und lt. Nicholas ein Hinweis auf Schlafstörungen; ähnliche Veränderungen der Alpha-Wellen-Aktivität im Schlaf wurde bei bewusst eingesetzten schlafunterbrechenden Reizen festgestellt.
Das Team kommt zur Schlussfolgerung, dass, auch wenn man scheinbar durch Alkohol besser entspannt und schneller einschläft, so ist er dennoch kein gutes Schlafmittel. Die beiden unterschiedlichen Wellen-Aktivitäten weisen darauf hin , dass ein erholsamer Schlaf nicht möglich ist und negative Auswirkungen auf die Aktivitäten des darauffolgenden Tages wahrscheinlich sind. Die Auswirkungen bei Menschen, die regelmäßig viel Alkohol trinken, muss mit weiteren Studien geprüft werden.