Zur ganzheitlichen Behandlung einer chronischen Polyarthritis sind, neben der medikamentösen Therapie, weitere Maßnahmen sinnvoll. Diese sind:
- alternative Behandlungsmethoden
- Krankengymnastik, Ergotherapie, psychologische Unterstützung
- Ernährungsumstellung
- ausreichend, gesunder Schlaf
Alternative Behandlungsmethoden
Viele alternative Behandlungsmethoden, im besonderen Naturheilkundeverfahren, bieten sehr gute Möglichkeiten, die akuten Beschwerden einer chronischen Polyarthritis zu mindern und die entzündlichen Prozesse zu dämpfen. Die großen Vorteile der Naturheilkunde sind, dass sie keine Nebenwirkungen auslösen und nicht in die körpereigenen Stoffwechselprozesse eingreifen.
Beispiele sind:
- Hydrotherapie: Kälteanwendungen wie kalte Wickel oder Bäder im Eiswasser während eines Schubes sowie Wärmeanwendungen wie Heusäcke oder Fango-Packungen zwischen den Schüben
- Bäder mit Brennnesselzusätzen
- Einreibungen mit Johanniskraut- oder Thymianöl
- Schafgarbe-Tee
- Verzehr von jungem Löwenzahn
- getrocknete Wurzel der afrikanischen Teufelskralle
- Akupunktur, Homöopathie und Elektrotherapie
Diese Behandlungen können die Schmerzen mildern und/oder eine geringere Dosierung der Basismedikation ermöglichen und sind jederzeit zur Ergänzung der medikamentösen Therapie einsetzbar.
Krankengymnastik, Ergotherapie, psychologische Unterstützung
Eine begleitende Bewegungstherapie ist für die Patienten sehr wichtig. Das Hauptziel der Krankengymnastik ist der Erhalt der Gelenkbeweglichkeit. Hierfür werden gemeinsam mit Physiotherapeuten spezielle Bewegungsabläufe erlernt, um Gelenkfehlstellungen zu vermeiden sowie die betroffenen Gelenke gezielt mit muskelaufbauenden Maßnahmen zu stabilisieren.
anwendbare Übungen und Techniken sind:
- Koordinationstraining
- Mobilisationstechniken
- Muskelaufbautraining
- Gang- und Haltungsschulung
- Konditionstraining
- Elektrotherapie
Die Ergotherapie unterstützt die Patienten zusätzlich dabei, ihre Handlungsfähigkeit und damit ihre Lebensqualität zu erhalten oder wiederzuerlangen.
Dazu zählen unter anderem auch Beratungen für das selbstständige Leben und Handeln im Haushalt sowie am Arbeitsplatz.
Bei Bedarf kann zusätzlich Hilfe bei der Bewältigung der psychischen Belastungen sinnvoll sein. Die Rheuma-Liga bietet den Betroffenen Informationsmaterial und Möglichkeiten zum Austausch mit anderen Patienten und deren Angehörigen.
Ernährungsumstellung
Auch die Ernährung nimmt großen Einfluss auf die Vorbeugung sowie die Therapie einer chronischen Polyarthritis. Einige Nahrungskomponenten wirken entzündungsfördernd, andere hingegen entzündungshemmend. Im Zentrum des Wirkmechanismus stehen im Besonderen die Fettsäuren.
Anhand der aktuellen Studienlage können folgende Ernährungsempfehlungen ausgesprochen werden:
- Reduktion der tierischen Arachidonsäure, Bevorzugung pflanzlicher Fette, Integration von Omega-3-reichen Lebensmitteln, optimales Verhältnis von Omega 6 zu Omega 3 (ca. 4:1) beachten, vereinfacht gesagt: Verzicht auf tierische Produkte, Bevorzugung von pflanzlichen Ölen, regelmäßig fetten Seefisch verzehren (oder Omega-3 in Kapselform einnehmen) sowie ausreichender Konsum der pflanzlichen Omega-3-Fettsäurelieferanten wie Walnuss-, Lein- und Rapsöl sowie Hanf- oder Chia-Samen
- Ausgewogene Ernährungsweise bevorzugen, da Untersuchungen bei mehr als zwei Drittel der Patienten eine Mangel- bzw. Fehlernährung aufzeigten.
- Regelmäßige Fastenperioden einhalten, da diese die Entzündungsprozesse sowie auftretende Schmerzen reduzieren. Darüber hinaus verbessert Fasten die Stimmungslage sowie die Mobilität der Patienten. Vor Beginn des Fastens ist Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu halten.
- Vegane Ernährung ist vollkommen frei von Arachidonsäure und daher sehr sinnvoll. Auch Vegetarier profitieren von ihrer Ernährungsweise und haben in Untersuchungen weniger rheumatische Erkrankungen als Personen, die Fleisch und Wurstwaren verzehren.
- Regelmäßige und ausreichende Zufuhr von Antioxidantien, da Rheumatiker einen erhöhten Anteil freier Radikale im Blut nachweisen (oxidativer Stress).
- Verzicht auf Nikotin- und Alkohol
Ausreichend gesunder Schlaf
Schlaf wirkt sich auf alle Stoffwechselprozesse des menschlichen Organismus aus – ein Schlafdefizit begünstigt die Entstehung von Autoimmunerkrankungen.
Schlafdefizit führt im menschlichen Organismus zu:
- chronischen Entzündungsprozessen
- verminderter Immunfunktion und damit erhöhter Infektanfälligkeit
- gesteigerter Darmpermeabilität (Darmdurchlässigkeit)
- Zunahme von oxidativem und nitrosativem Stress (Vermehrung freier Radikale sowie Stickstoffmonoxid)
Bei einer chronischen Polyarthritis greift das Immunsystem die eigenen Körperzellen an, es bilden sich Entzündungen, meist ist der Magen-Darm-Trakt von der Erkrankung betroffen. Es scheint auch klar zu sein, dass oxidativer sowie nitrosativer Stress, als verstärkte Form von oxidativem Stress, Einfluss auf die Krankheitsentstehung sowie die Therapie nimmt.
Nicht nur die Schafdauer, sondern auch die Qualität des Schlafes wirkt sich auf den Behandlungserfolg der Patienten mit chronischer Polyarthritis aus. Die Schlafqualität wird von vielen externen und internen Faktoren bestimmt. Entscheidende externe Faktoren sind das Bett und die Schlafumgebung.
Das ganzheitliche SAMINA Schlaf-Gesund-Konzept berücksichtigt die Individualität sowie die Bedürfnisse der Patienten mit chronischer Polyarthritis. Das Unternehmen bietet mit der Lokosana® Erdungsauflage samt den Auflagen sowie Bettwaren aus biologischer Merino-Schafschurwolle entzündungshemmende Komponenten. Die punktelastische Auflagefläche gewährleistet eine Entlastung der entzündeten Gelenke und wirkt somit schmerzmildernd. Gleichzeitig werden Gelenkfehlstellungen vermieden. SAMINA schafft damit die optimalen Voraussetzungen für einen gesunden Schlaf.
Fazit: ausreichend und gesunder Schlaf beeinflusst den Therapierfolg einer chronischen Polyarthritis positiv und wirkt auch präventiv gegen die Entstehung von Autoimmunerkrankungen.
Quellen:
https://www.rheuma-online.at/krankheitsbilder/rheumatoide-arthritis/#c3245
http://arthritis.at/wissen/chronische-polyarthritis/medikamente/
https://ecodemy.de/magazin/rheumatoide-arthritis-ernaehrung/
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Chronische-Polyarthritis-Immunbiologische-Therapie-moeglich.118926.0.html
https://www.heilpraxisnet.de/symptome/nebenwirkungen-von-cortison.html
https://www.gesundheitsinformation.de/schmerzmittel-wie-haeufig-sind-schwere.2321.de.html?part=meddrei-ld-jict-siv5
Bildquelle: @deathtothestockphoto