Geheimnis des gesunden Schlafes
Am 21. Juni ist es wieder so weit, der Tag des Schlafes, gleichzeitig auch der längste Tag des Jahres, steht an. Schlafexperte und Schlafpsychologe Prof. Dr. med. h.c. Günther W. Amann – Jennson nutzt diesen Anlass und spricht über erholsamen Schlaf, Gesundheit und warum die Snooze-Taste einen guten Start in den Tag vermiesen kann:
„Erholsam schläft, wer auf die vielfältigen Anforderungen des Tages sowohl im Berufs-, als auch im Privatleben fit, ausgeglichen, wach, flexibel und innovativ reagieren kann“
Schlaf ist kein Zustand des „Nichts-Tuns“, im Gegenteil. Nur in der Nacht während wir schlafen können essentielle Abläufe stattfinden: Entgiftung des Körpers, Stärkung des Immunsystems, Regulation des Hormonhaushaltes, Erholung und Entlastung von Körper-Geist-Seele, Verarbeiten von Tageseindrücken und Abspeichern sowie zur Verfügung stellen von Gelerntem uvm.
Schlüsselfaktor gesunder Schlaf
Der gesunde, erholsame und ausreichende Schlaf ist gerade für Frauen der wichtigste Schlüsselfaktor für Wohlbefinden, Gesundheit, Leistungskraft und Schönheit. Es ist auch für die Frauen zu einer wahren Kunst geworden, am Morgen erholt aufzuwachen und fit in den Tag zu starten. Das hat viele Gründe (Beruf, Kinder, Pflege) und nur wenn man dazu seinen individuell notwendigen Beitrag leistet, wird dies auch gelingen. Die Jahreszeiten haben großen Einfluss auf das Aufwachen und den Morgen: im Winter ist es deutlich dunkler, dies führt zu einem erhöhten Schlafbedürfnis und erschwert das Aufwachen und Aufstehen zusätzlich.
Phänomen des „chronischen Schlafdefizits“
Bereits über 80 Prozent der Erwachsenen haben zu wenig Schlaf und sich so über Jahre eine Schlafschuld aufgebaut. Eine Mutter mit Baby baut in einem Jahr eine Schlafschuld von bis zu 600 Stunden auf. Ein Schlafdefizit erschwert das morgendliche Aufwachen und Aufstehen und ist langfristig gesundheitsschädlich, begünstigt Erschöpfung, Depressionen und Burnout.
Entscheidend ist auch die Schlafqualität
Neben der Schlaflänge ist die Schlafqualität ein weiterer wichtiger Faktor. Diese ist entscheidend, ob Sie gut und erholt in den Tag starten können. Dabei spielen die Qualität des Tages (Ernährung, Bewegung, Sonnenlicht, Pausen, Freizeit etc.) sowie das „Schlaf-Gesund-Trio“ Bett – Schlafplatz – Schlafraum die Schlüsselrolle. Ergänzend dazu gibt es ganz klare Schlafhygiene-Regeln angefangen vom regelmäßigen Schlafrhythmus, dem persönlichen Lebensstil bis zur Vermeidung von zu viel Koffein, Nikotin und Alkohol.
Snooze-Taste – der „Miesmacher“ für einen guten Start in den Tag
Alle Tipps und Tricks zum besseren Aufstehen sind nutzlos und gehen schlafbiologisch solange ins Leere, bis die tatsächlichen Störfaktoren behoben werden. Es werden viele „Psycho-Tricks“ angeboten – bis hin zu der berühmten Snooze-Taste, die eindeutig den Start in den Tag vermiest. Wenn Sie also am Morgen Mühe haben rechtzeitig und erholt aufzuwachen, gibt es vordergründig 3 entscheidende Wege:
- Bauen Sie Ihr Schlafdefizit ab.
- Überprüfen Sie Ihr Bett, Ihren Schlafplatz und Ihren Schlafraum.
- Überprüfen Sie Ihre Schlaf-Effizienz.
Schlafstörungen – eine „überstrapazierte“ Thematik?
Das Thema ist deswegen omnipräsent, weil etwa 50 Prozent der Menschen in der zivilisierten Welt an Schlafstörungen leiden und weitere 30 Prozent über einen „nicht mehr erholsamen“ Schlaf klagen. Somit ist das Thema „wie man letzte Nacht geschlafen hat“ zu einem Hauptthema geworden. Von einer Schlafstörung spricht man dann, wenn jemand mindestens dreimal wöchentlich über einen Monat lang mit dem Ein- oder Durchschlafen Probleme hat.
Das Ursachenspektrum ist groß, sodass bei anhaltenden Schlafproblemen eine umfassende Diagnostik (z.B. in einem Schlaflabor) notwendig ist. In der Schlafmedizin, gibt es über 100 verschiedene Formen von Schlafstörungen. Die meisten sind nicht organisch bedingt, sondern haben psycho-soziale, umwelt- oder krankheitsbedingte Ursachen.
Eine Faustregel sagt: wenn jemand ohne große Müdigkeit und genug Power durch den Tag kommt, ist der Schlaf normalerweise nicht so schlecht. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, wie viel „Drogen“ (Koffeinkonsum, Nikotinkonsum, Alkoholkonsum, Energydrinks) es braucht, um über den Tag zu kommen.
Wenn man nun die Auswirkungen von Schlafmangel – der unweigerlich mit Schlafstörungen einhergeht – betrachtet, beantwortet sich die Frage nach „Überstrapazierung“ eigentlich von selbst.
Bildquelle: @fotolia
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