Die Gehirnwellen sind die Summe der elektrischen Aktivitäten der Großhirnrinde, die mittels Elektroden an der Kopfhaut gemessen werden können. Das menschliche Gehirn besteht dabei aus Milliarden von Gehirnzellen, sogenannten Neuronen, welche über elektrische Impulse miteinander kommunizieren. Jede der unzähligen elektro-chemischen Entladungen unserer Nervenzellen erzeugt normalerweise ein winziges elektromagnetisches Feld (die Gehirnwellen) mit einer Frequenz zwischen einer und 40 Schwingungen pro Sekunde (in Ausnahmezuständen auch bis 100 Hz und höher).
Die Gesamtheit dieser Signale ergibt die sogenannten Gehirnwellen, welche sich je nach Schwingungsspektrum in vier unterschiedliche Typen von Gehirnwellten unterteilt. Man nennt sie Deltawellen, Thetawellen, Alphawellen und Betawellen. Anhand der verschiedenen Gehirnwellen lässt sich der Schlaf in verschiedene Phasen fragmentieren und es können daraus Schlafprofile abgeleitet werden.
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Wie werden Gehirnwellen gemessen?
Die Spannungsschwankungen lassen sich mittels EEG (Elektroenzephalografie) an der Kopfoberfläche messen und können über ein Elektroenzephalogramm grafisch darstellt werden. Je nach Zustand, in dem sich ein Mensch befindet (aktiv, wach, schlafend, entspannt), werden die Gehirnwellen unterschiedlichen Frequenzbereichen zugeteilt. Dabei unterscheidet man, abhängig nach Schwingungsspektrum, zwischen Alpha-, Beta-, Delta- und Theta-Wellen. Mittels Gehirnwellen-Messung lässt sich der Schlaf in unterschiedliche Schlafphasen einteilen. Dadurch kann auch ein Schlafprofil abgeleitet werden.
Gehirnwellen-Aktivität in den Schlafphasen
Schlafen wir, durchläuft das Gehirn verschiedene Schlafphasen mit unterschiedlichen Gehirnwellen-Frequenzen. Die Schlafphasen werden dabei in zwei Teile untergliedert: Non-REM Schlaf (Phase 1-4) und REM Schlaf (Phase 5). Wobei man nachts mehrere Schlafzyklen (Phase 1-5) durchläuft. Im Durchschnitt dauert ein Schlafzyklus rund 90 bis 110 Minuten; die REM-Phasen fallen in den ersten Zyklen allerdings recht kurz aus, die Tiefschlafphasen jedoch länger. Je später die Nacht, desto länger dann die REM-Phasen und desto kürzer die Tiefschlafphasen.
In der Leichtschlafphase (Phase 2) werden die Gehirnströme langsamer. In der Tiefschlafphase (Phase 3) wechseln sich die extrem langsamen Gehirnströme (=Delta-Wellen) mit schnelleren ab. Dabei reagiert der Körper immer weniger auf äußere Reize.
Was bedeuten Alpha-, Beta-, Delta- und Theta-Wellen?
Deltawellen
Die Deltawellen haben eine Frequenz von 0,2-3 Hertz (Hz) und treten hauptsächlich im Tiefschlaf auf und kommen im Wachzustand nur äußerst selten vor. Delta-Wellen zeichnen sich durch Trance- und „nicht-physische“ Zustände bzw. durch einen traumlosen Schlaf aus. Das Bewusstsein ist dabei komplett ausgeschaltet, lediglich das Unterbewusstsein ist aktiv. Delta-Wellen sind im Wesentlichen für sämtliche Heilungsvorgänge verantwortlich und dienen der Stärkung des Immunsystems. Im Delta-Wellen-Modus werden heilende Wachstumshormone ausgeschüttet.
Thetawellen
Die Thetawellen (4 – 8 Hz) entstehen üblicherweise im Schlaf, während bestimmter Trancezustände oder tiefer Meditation. Die Formationen des Unterbewusstseins sind nun aktiv. Der Zugang zu unbewussten Gedanken ist nun möglich. Charakteristisch für diese Sequenz sind neben einer lebhaften Erinnerung und Kreativität auch die erhöhte Lernfähigkeit, sowie die plastische Vorstellungskraft und Fantasie. Auch Traumsequenzen, bei denen die aktive Denkfunktion nicht greifen kann, zählen zu den typischen Merkmalen der Theta-Wellen.
Alphawellen
Alpha-Wellen (8-12 Hz) bilden die Brücke zwischen innerer (Theta-) und äußerer (Beta-) Welt. Wer morgens aufwacht, und noch ein wenig döst (Gehirnwellen sind im Thetabereich) bzw. sich im Halbschlaf noch an den Traum erinnern kann, befindet sich gerade im Alpha-Zustand. Wer allerdings nach dem Aufwachen gleich in den Beta-Zustand wechselt, wird sich nicht mehr an den Traum erinnern können. Hypnose – beispielsweise – basiert auf Alpha-Wellen. Die Lernfähigkeit und Erinnerungsfunktion sind im Alpha-Zustand besonders hoch. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Alpha-Wellen im relaxten Zustand auftreten und ein Stadium zwischen Wachheit und Schlaf darstellen. Eine wohlige Entspannung sowie eine positive Grundstimmung stehen charakteristisch für diesen Zustand.
Betawellen
Betawellen (13 – über 100 Hz) werden gemessen, wenn eine Person sich im wachen, gespannten bis hin zum alarmbereiten Zustand befindet. Der „normale“ Frequenzspektrum liegt zwischen 13 und 30 Hz, ein hoher Anteil Betawellen korreliert meist mit einem erhöhten Ausstoß von Stresshormonen. Im Vordergrund steht dabei das nach außen gerichtete Bewusstsein, Verarbeitung von Sinnesreizen, prüfendes Denken. Dabei wird häufig eine gewisse Nähe zu Unruhegefühlen, Sorgen und plötzlicher Furcht beobachtet. Neurologisch werden die Betawellen in noch feinere Bereiche aufgeteilt:
Teilbereiche der Beta-Wellen
- Der SMR- (= senso-motorischer Rhythmus) Bereich (12-15 Hz) zeichnet sich durch eine entspannte Aufmerksamkeit nach außen hin aus.
- Für den Mid Beta-Bereich (15-18 Hz) ist eine gerichtete Aufmerksamkeit nach außen hin charakteristisch.
- Im High Beta-Bereich (18-35 Hz) dominieren Angst und Stress.
- Personen im Gamma-Wellen- (35-100 Hz) Bereich laufen zu Höchstleistungen auf. Sie sind dabei hochkonzentriert und vollbringen geistige sowie körperliche Spitzenleistungen.
Experten-Tipp
Für einen erholten und regenerativen Schlaf – das setzt das Durchlaufen aller Schlafphasen in mehreren Zyklen voraus – bedarf es einer guten Basis. Dabei spielt die Wahl des Kopfkissens eine wichtige Rolle. Die Kissenhöhe kann ein entscheidender Faktor in puncto Schlafkomfort sei. Hochelastische Kautschukkerne im Inneren des Kissens sind empfehlenswert sowohl für Rücken- als auch für Seitenschläfer. Hohe Anpassungsfähigkeit, vor allem im Hals- und Nackenbereich, wird dadurch garantiert. In Kombination mit 100 Prozent Schafschurwolle kann diese Kissen-Version für erholsame und gesunde Nächte sorgen.